Rummenigge bleibt bis 2011 Bayern-Boss
BORDEAUX - Der ehemalige Torjäger der Bayern hat seinen Vertrag als Vorstandsvorsitzender verlängert.
Nach dem beschlossenen Wechsel von Manager Uli Hoeneß ins Präsidentenamt hat der FC Bayern München an der Spitze seines Vorstandes für Kontinuität gesorgt. Karl-Heinz Rummenigge bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzender des nach dem Ausscheiden von Hoeneß ab Dezember zunächst nur noch zweiköpfigen Vorstandes der Bayern-AG. „Ich habe meinen Vertrag bis Ende 2011 verlängert“, bestätigte der 54-Jährige vor der Champions-League-Partie der Bayern in Bordeaux.
Rummenigge führt die AG seit ihrer Schaffung Anfang 2002 an. Der 57-jährige Hoeneß ist seitdem sein Stellvertreter. Dritter Mann im Vorstand ist Finanzchef Karl Hopfner (57), dessen Vertrag noch bis Ende 2011 läuft. Ein Jahr werde er dann wohl noch anhängen, kündigte Hopfner an: „Aber 2012 ist sicherlich Schluss.“
Hoeneß will auf der Mitgliederversammlung am 27. November den seit 1994 amtierenden Franz Beckenbauer als Präsident des größten deutschen Sportvereins mit weit über 100 000 Mitgliedern ablösen. Er würde dann vom „Kaiser“ auch den Aufsichtsratsvorsitz in der AG übernehmen. Der 64-jährige Beckenbauer soll auf der Versammlung zum Ehrenpräsidenten gewählt werden.
Die Personalrochaden an der Vereinsspitze bedeuten eine der größten Zäsuren in der bald 110-jährigen Geschichte des FC Bayern. „Das ist eine große Umstellung für den Verein und den Vorstand“, erklärte Rummenigge. Allerdings hat Hoeneß bereits angekündigt, auch nach dem Rückzug aus dem operativen Geschäft ein „sehr aktiver“ Präsident sein zu wollen. Er wird deswegen auch sein Büro in der Vorstands-Etage auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße in München behalten.
„Ich bin froh, dass Uli im Club bleibt und damit Kontinuität erhalten bleibt“, kommentierte Rummenigge. Hoeneß hat den FC Bayern in 30 Jahren als Manager zu Titeln am Fließband geführt und finanziell zu einem Millionen-Unternehmen und dem Krösus der Bundesliga gemacht. „Er hat als Manager Meilensteine gesetzt“, sagte Rummenigge: „Er ist ein Mann, der schwer zu ersetzen ist.“
Einen Nachfolger für Hoeneß im Vorstand gibt es noch nicht. Man werde das „erstmal zu zweit machen“, kündigte Rummenigge an. Ex-Profi Christian Nerlinger soll als Sportdirektor den sportlichen Part von Hoeneß übernehmen. Der 36-Jährige wird aber zunächst nicht in den Vorstand aufdrücken, wie Rummenigge und Hopfner bestätigten. Wer die vielfältigen Aufgaben von Hoeneß im Marketingbereich übernimmt, ist noch nicht entschieden. Hopfner hält eher eine externe Lösung für möglich.
„Ich kann mir vorstellen, dass Uli Hoeneß hier übergangsweise bis Saisonende den Bereich Marketing in Doppelfunktion abdeckt“, berichtete Rummenigge. Das ließen die Statuten zu, so der Vorstandsvorsitzende: „Uli Hoeneß wird sich zurücknehmen. Aber er wird nicht weg sein – und das ist auch so gewünscht.“