Rummenigge: Bedenken bei Reus-Transfer
München - Karl-Heinz Rummenigge plagt sich seit längerer Zeit mit einer ganz bestimmten Angelegenheit - dem Werben um Dortmunds Marco Reus. "Ich stelle mir seit Wochen die Frage, was genau unser Job ist", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im "Spiegel": "Was für eine Diskussion über Moral lösen wir aus, wenn wir einen Spieler von einem direkten Konkurrenten holen?"
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Die Bayern haben bereits Mario Götze und Robert Lewandowski vom BVB verpflichtet, was sowohl BVB-Fans als auch den Verantwortlichen sauer aufgestoßen war. Rummenigge erklärt: "Wenn wir sie nicht geholt hätten, würden die beiden jetzt irgendwo im Ausland spielen. Beide aber machen unsere Liga attraktiv. Götze hatte ein Wahnsinns-Angebot von Manchester City, Real Madrid wollte Lewandowski unbedingt. Wäre das besser für die Bundesliga gewesen?"
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Für die Liga sei wichtig, attraktiv zu bleiben, und zwar nicht nur durch übermächtige Bayern: "Wir brauchen in der Bundesliga mehrere Lokomotiven, nicht nur den FC Bayern." Und in dieser Hinsicht habe er den BVB noch lange nicht abgeschrieben, denn "die haben das größte Potenzial, eine gute Mannschaft, einen guten Trainer." Aber womöglich bald den nächsten dieser guten Spieler weniger. "Es geht darum, die Qualität der Mannschaft so zu gestalten, dass sie erfolgreich Fußball spielt", sagt Rummenigge. Als einer der besten deutschen Offensiv-Spieler sollte Reus da weiterhelfen können.