Rüffel für den FC Bayern? Stadt München widerspricht

München - Sportlich läuft es beim FC Bayern nach dem kleinen Durchhänger in der Liga mit zwei sieglosen Spielen im Anschluss an die Klub-WM wieder. Nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg bei Lazio Rom steht das Team von Trainer Hansi Flick mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League, in der Bundesliga gab es am Wochenende einen 5:1-Kantersieg gegen den 1. FC Köln.
Neben dem Platz beherrschten in den vergangenen Wochen aber die zahlreichen Corona-Fälle die Schlagzeilen. Nach Leon Goretzka und Javi Martínez, die aufgrund ihrer Infektionen die Klub-WM verpassten, steckte sich in Katar auch noch Thomas Müller an. Wenige Tage nach der Rückkehr aus dem Emirat wurde außerdem noch die Infektion von Benjamin Pavard bekannt.
Verschärfte Corona-Maßnahmen: FC Bayern in Arbeitsplatz-Quarantäne
Aufgrund der vielen Fälle in kurzer Zeit wurden die Corona-Maßnahmen beim Rekordmeister noch einmal verschärft. Aktuell befinden sich die Münchner in einer sogenannten Arbeitsplatz-Quarantäne und dürfen sich nur Zuhause, am Trainingsplatz an der Säbener Straße sowie an den jeweiligen Spielorten aufhalten. Um eine Gruppenquarantäne kamen die Münchner im Gegensatz zu anderen Profi-Sportvereinen, bei denen sich teils die komplette Mannschaft nach einem einzigen positiven Fall in Isolation begeben musste, aber herum.
In der Politik mehrten sich zuletzt die kritischen Stimmen zum Umgang des Fußballs mit der Corona-Pandemie. Auch Beatrix Zurek (SPD), als Leiterin des Münchner Gesundheitsreferats zuständig für den FC Bayern, äußerte sich zuletzt in einem Interview mit dem WDR zur Lage beim Rekordmeister. Ein Zusammenschnitt der Aussagen wurde am Wochenende in der Sendung "Sport Inside" ausgestrahlt.

Die Gesundheitsreferentin kritisierte dabei, dass die "muntere Reisetätigkeit" der Fußball-Stars ein "ganz schlechtes Bild" abgibt. Die SPD-Politikerin wünscht sich zudem, dass die Spieler "nicht gezwungen werden, ihre Gesundheit zu gefährden". Zureks Kritik wurde daraufhin von verschiedenen Medien aufgegriffen. Der FC Bayern habe einen "Rüffel" vom Münchner Gesundheitsreferat erhalten, so der Tenor.
"Rüffel" für den FC Bayern? Beatrix Zurek widerspricht
Zurek fühlt sich jedoch missverstanden. "In dem verbreiteten Video-Clip wurden aus einem längeren Interview meine Antworten zu zwei völlig unterschiedlichen Themenbereichen so zusammengeschnitten, dass sich der - falsche - Eindruck ergibt, ich hätte den FC Bayern 'gerüffelt'", stellt die Gesundheitsreferentin in einem offiziellen Statement klar.
Zureks Kritik an der "munteren Reisetätigkeit" habe sich auf den internationalen Ligabetrieb bezogen, der "ein schlechtes Bild" auf den Profifußball in Gänze werfe. Gemeint sind damit wohl die Partien in Champions und Europa League, für die die Klubs quer über den Kontinent reisen.
"Meine Aussagen zum FC Bayern am Schluss des Video-Clips bezogen sich auf die sogenannte Arbeitsplatz-Quarantäne, die das Gesundheitsamt nun als Reaktion auf die positiven Fälle unter den Bayern-Spielern initiiert hatte", erklärt Zurek. "Diese Maßnahme wurde in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit dem Verein getroffen, einen Anlass zu Kritik oder gar 'Rüffel' gibt es nicht."