Rom feiert Luca Toni: „Liebe auf den ersten Blick“
12000 Tifosi jubeln der Bayern-Leihgabe beim ersten Testspiel für den neuen Verein zu. Der Star wird wieder hofiert und „ist überglücklich“.
ROM Da war es wieder, jenes Lachen, das ihn einst auch in München – vor allem bei den weiblichen Anhängerinnen – so populär gemacht hat: Fotos des glücklichen AS Rom-Neuzugangs Luca Toni zierten Italiens Sonntagszeitungen. Kein Vergleich zum mürrischen Toni, wie man ihn in der Vorrunde auf der Tribüne der Allianz Arena gesehen hat. Denn spielen durfte der Weltmeister bei Bayern nicht mehr.
Nun will er sich wieder rankämpfen, er schuftete gestern alleine für seine Comeback in Serie A. Seinen schwarzen Anzug mit dunkelblauer Vereinskrawatte, in dem er am Samstag präsentiert worden war, tauschte er gegen einen Trainingsanzug. Der 32-Jährige, der Silvester in Modena mit Lebensgefährtin Marta und vielen Freunden gefeiert hatte, absolvierte Sonderschichten am Vereinsgelände Trigoria.
Tags zuvor waren 12000 Zuschauer ins Flaminio-Stadion gekommen, um die Bayern-Leihgabe erstmals im Roma-Dress zu sehen. Toni spielte konzentriert, doch zu mehr als einer Torvorlage beim 3:0 gegen Cisco Rom reichte es nicht. „Ich bin sehr motiviert und überglücklich. Ich habe Riesenlust, der Mannschaft zu helfen – und ich will zur WM in Südafrika“, sagte Toni.
Laut Klubangaben erhält er „bis zum 30. Juni 3,1 Millionen Euro brutto“. Viel Geld, aber dennoch viel weniger als zuletzt beim FC Bayern. Das Wichtigste aus Sicht des Superstars ist aber ohnehin, dass er endlich wieder hofiert wird. „Liebe auf den ersten Blick! Rom ist verrückt nach Toni", schrieb der „Corriere dello Sport“. Und weiter: „Die Toni-Mania ist ausgebrochen!“ „Tuttosport“ erklärte ihn und die Roma zu Italiens „neuem Traumpaar“.
Lächelnd hatte sich der Stürmer am Samstag bei den Tifosi bedankt, immer wieder ins Publikum gewunken. Sein Testspiel-Trikot mit der „30“ wollte er aber dennoch nicht hergeben. „Ich bitte um Verständnis. Dieses Trikot ist mein erstes von der Roma“, sagte er und lehnte alle Bitten der Souvenirjäger ab.
Tonis Ziel ist, am Mittwoch gegen Cagliari Calcio in der Liga zu debütieren. „Mein letztes Match habe ich im November gespielt“, sagte er und erklärte: „nach den Problemen mit Louis van Gaal bin ich aus dem Kader ausgeschlossen worden, doch ich fühle mich physisch fit.“ Sein Verhältnis zu den Bayern-Bossen sei aber weiterhin sehr gut: „Ihnen verdanke ich, dass ich hier bin.“
Ihnen verdankt er vielleicht auch die Tatsache, dass er mit Italien doch noch zur WM 2010 nach Südafrika darf. Denn auch Nationaltrainer Marcello Lippi freut sich über Tonis Heimkehr. „Ich bin froh, dass er wieder da ist. Von nun an werde ich ihn mit großer Aufmerksamkeit beobachten“, sagte er.