Robert Lewandowski auf Legenden-Jagd

München - Torjäger sind spezielle Wesen. Manchmal spüren sie Dinge, die nie passiert sind. So groß ist ihre Gier nach dem nächsten Treffer. Wie bei Robert Lewandowski am Samstag in Dortmund. "Ich glaube, dass ich den Ball noch berührt habe, aber das ist kein Problem", sagte der Pole über das Tor zum 3:0: "Wichtig ist nur, dass wir gewonnen haben."
Lewandowski hatte die Flanke von David Alaba nicht mehr erreicht (63. Minute), das zeigten die Fernsehbilder eindeutig. Der Treffer ging also an den Österreicher. Feiern ließ sich aber Lewandowski. Verdient hatte er sich das ja auch irgendwie – allein schon für das Tor zum 2:0, das zweifelsfrei Lewandowski zugeschrieben werden konnte. Nach Pass von Joshua Kimmich vollendete der Topstürmer per Hacke, mit dem Rücken zum Tor. Julian Weigl fälschte noch entscheidend ab (37.). Lewy-Kunst gegen den Ex-Klub. "Das ist mein Job", sagte er cool.
Lewy führt jetzt auch Bundesliga-Torjägerliste an
Mit seinem elften Saisontor übernahm der 29-Jährige, der weitere gute Chancen vergab, die Führung in der Bundesliga-Torjägerliste, liegt nun einen Treffer vor Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang. Und auch die Legenden-Jagd des Bayern-Stürmers fand im Topspiel seine Fortsetzung. Mit 88 Toren für die Münchner in der Liga überholte Lewandowski die Klub-Ikonen Mehmet Scholl und Claudio Pizarro, verbesserte sich auf Rang acht. Nur vier Tore fehlen ihm zu Giovane Elber, nur fünf zum neuen Rekord-Ausländer Arjen Robben.
In der Bundesliga-Gesamtwertung zog Lewandowski mit Karl-Heinz Rummenigge gleich, beide haben 162 Treffer erzielt. Allerdings brauchte Lewy (238) deutlich weniger Spiele dafür als der Vorstandsboss (310). Demnächst wird Lewandowski Hannes Löhr (166 Tore) hinter sich lassen.
Jupp Heynckes (220) und Rekordtorjäger Gerd Müller (365) liegen noch weit voraus.