München - Für Trainer Louis van Gaal war es „eines der besten Spiele in dieser Saison”. Und eine gute Gelegenheit, noch einmal darauf hinzuweisen, dass man die Schuld für zu viele verlorene Punkte in der Meisterschaft nicht allein an seiner Taktik, seiner Aufstellung und seinen Transfers fest machen könne, sondern – viel simpler: an einem Muskelriss (Robben), an einem Kapsel- und Bänderriss im Knöchel (Ribéry) und eine Zerrung des Kapselbandapparates im Knie (wieder Ribéry).
Also fiel es van Gaal nach dem 4:0 leicht, folgenden Vergleich anzustellen: „Mit Robben und Ribéry haben wir mehr Kreativität nach vorne. Wir haben sechs Monate auf ihre Rückkehr warten müssen. Sie sind unglaublich wichtig für den FC Bayern, wie Messi und Xavi für den FC Barcelona oder Cristiano Ronaldo und Özil für Real.”
Die Abhängigkeit von den Kreativspielern, von den Siegbringern – wie groß ist sie in Europas Top-Klubs wirklich?
Xavi/Messi:
Der Argentinier wurde 2010 erneut Weltfußballer des Jahres, Xavi, der Weltmeister, Dritter. Auch wenn es am Samstag nach zuletzt 16 Erfolgen in Serie nur ein 1:1 bei Sporting Gijon gab – das Duo ist das Herzstück des FC Barcelona. Xavi der geniale Einfädler und Motor der Mannschaft, Messi der Vollstrecker. Mit 24 Toren führt er die Torjägerliste der spanischen Primera Division an, „La Pulga” (der Floh) erzielte alleine vier Dreierpacks. In Spanien gilt er als „der Alfredo Di Stefano des 21. Jahrhunderts”.
Ronaldo/Özil:
Der Portugiese und der deutsche Nationalspieler bilden erst seit Sommer letzten Jahres das Kreativ-Duo der Offensivabteilung von Real Madrid. Ronaldo hat 24 Treffer auf dem Konto, Özil der Spiritus Rector des Angriffsspiels. „Dass er ein Techniker ist mit gutem Blick für die Situation, war vorher klar”, lobte Bundestrainer Joachim Löw, „jetzt habe Özil gelernt, ständig auch ohne Ball hohes Tempo zu gehen: „In dieser Beziehung ist Mesut noch besser geworden.”
Sneijder/Eto’o:
Dies ist das bestimmende Kreativ-Duo von Bayerns Champions-League-Gegner Inter Mailand. Der Kameruner machte bereits 15 Saisontore in Italiens Serie A, meist eingefädelt vom Holländer Wesley Sneijder. Beim 5:3 gegen den AS Rom war das Duo an vier Toren beteiligt. Die beiden zu stoppen, dürfte der Schlüssel für die Bayern-Defensive sein. Ein Job für Schweinsteiger und seinen Kumpel Badstuber.