"Robbery" hat Spaß - Bayern zurück an der Spitze

Arjen Robben und Franck Ribéry, das kongeniale Duo, hat mit jeweils zwei Toren den FC Bayern aus der Mini-Krise geschossen: Der Rekordmeister schlägt Werder Bremen mit 4:1.
von  dapd
Zwei Treffer gegen Werder Bremen, insgesamt schon acht in der Bundesliga: Franck Ribéry.
Zwei Treffer gegen Werder Bremen, insgesamt schon acht in der Bundesliga: Franck Ribéry. © dapd

Ausgerechnet „Sorgenkind“ Arjen Robben hat Bayern München aus der Mini-Krise geholfen. Nach zwei Niederlagen in Serie verwandelte der als Joker eingewechselte Niederländer zwei Elfmeter (69. und 83.) zum befreienden 4:1 (1:1) gegen Werder Bremen.

München - Franck Ribery hatte mit einem Doppelpack (22. und 77.) ebenfalls entscheidenden Anteil am ersten Heimsieg gegen den Angstgegner seit fast sechs Jahren. Bayern übernahm damit wieder die Tabellenführung.

Den letzten Bundesliga-Sieg gegen Bremen, für die Joker Markus Rosenberg (52.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, hatte Bayern zuvor am 5. November 2005 gefeiert. Mit dem lang ersehnten Erfolg im Gepäck schwärmen die Bayern-Stars am Sonntag zu den Weihnachtsfeiern ihrer Fanklubs in ganz Deutschland aus.

Nach den Pleiten gegen Borussia Dortmund und Mainz 05 hatte Präsident Uli Hoeneß die Devise „es gibt keine Ausreden mehr“ ausgegeben. Trainer Jupp Heynckes forderte eine „extreme Leistungssteigerung“ – und ließ Arjen Robben zu Beginn auf der Bank. Dafür konnte Spielmacher Toni Kroos trotz einer Grippe auflaufen. Kapitän Philipp Lahm spielte auf seiner gewohnten Position auf der linken Abwehrseite und gab nicht den „Ersatz-Schweinsteiger“ im Mittelfeld. Unter der Woche hatte der Coach diese Variante durchgespielt, dann aber verworfen.

Exakt die gleiche Elf wie bei der 2:3-Pleite bei Mainz 05 erhielt die Chance zur Wiedergutmachung. Zunächst begann jedoch alles wie bei den schwachen Vorstellungen der letzten Wochen. Die Bayern schoben sich uninspiriert die Bälle zu, es war zu wenig Bewegung im Spiel. Die mit Claudio Pizarro aber ohne den wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlenden Torhüter Tim Wiese aufgelaufenen Bremer wirkten aggressiver und sorgten in der Verteidigung immer wieder geschickt für Überzahlsituationen.

Dann brach ausgerechnet ein Konter in dem mit 69.000 Zuschauern ausverkauften Arena den Bann. Nachdem Werder bei einem der wenigen eigenen Angriffe den Ball verloren hatte, spielten die Gastgeber endlich mal schnell nach vorn. David Alaba bediente Ribery, der vor dem Strafraum mit einer Körpertäuschung noch einen Gegner narrte und platziert aus 16 Metern einschoss.

Großer Aufreger in einer ansonsten langweiligen ersten Halbzeit war eine vermeintliche Tätlichkeit von Pizarro gegen Badstuber, der sich danach am Boden krümmte (42.). Schiedsrichter Florian Meyer hatte die Aktion gesehen, wertete sie aber nicht als Tätlichkeit.

Nach dem Wechsel kamen die Bremer mit wesentlich mehr Offensivgeist aus der Kabine – und das zahlte sich gleich bei der ersten wirklich gefährlichen Werder-Offensivaktion des Spiels aus. Pizarro behauptetet bei einem Konter den Ball geschickt, passte auf Rosenberg und der schoss aus 16 Metern ein. Bayern war zuerst geschockt, zeigte dann jedoch das von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge geforderten „Kratzen und Kämpfen“.

Rot für Hunt

Nach einem Foul an Thomas Müller entschied Referee Meyer auf Elfmeter. Robben schnappte sich mit verbissener Miene den Ball und schoss entschlossen ein. Das war wie eine Befreiung – nicht nur für den so lange verletzten Flügelstürmer. Jetzt erspielte sich Bayern eine Chance nach der anderen.

Zunächst schoss Ribery zum vorentscheidenden 3:1 ein, dann brannten dem Bremer Aaron Hunt die Sicherungen durch. Für sein grobes Foul gab es Rot (81.) und wenig später verwandelte Robben auch seinen zweiten Strafstoß sicher.

Am Mittwoch trifft der FC Bayern beim letzten Champions-League-Gruppenspiel auf Manchester City. Auch dort ist von einer Krise keine Spur – der deutsche Vorzeigeklub steht schon vorzeitig als Gruppensieger und Achtelfinal-Teilnehmer fest.

 

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