Robbens Pech: Die große Chance für Robberys Nachfolger

Arjen Robben fällt noch länger aus, als gedacht. Das Topspiel gegen den BVB findet ohne ihn statt. Und ohne Franck Ribéry. Pech für die Bayern - und eine riesige Chance für Robbérys Nachfolger.
von  Maximilian Koch
Arjen Robben (l.) und Franck Ribéry fehlen dem FC Bayern gegen Augsburg
Arjen Robben (l.) und Franck Ribéry fehlen dem FC Bayern gegen Augsburg © dpa/firo Augenklick

München - Dortmund. Das Topspiel. An diesem Sonntag um 17.30 Uhr in der Münchner Arena. Für Arjen Robben war dieses Datum nicht nur gleichbedeutend mit dem härtesten Test seines FC Bayern in der bisherigen Saison. Für den Niederländer sollte das Duell mit dem BVB auch auf den Tag seiner Rückkehr fallen. Auf dieses Spiel hat er hingearbeitet seit jener verhängnisvollen Szene im Länderspiel der Niederlande gegen Island vor knapp vier Wochen, als er sich eine Muskelverletzung im Bereich der linken Adduktoren zuzog. Nun aber steht fest: Aus Robbens Comeback gegen den Tabellenzweiten wird nichts. „Es ist schon wieder besser, aber immer noch nicht gut“, sagte Robben gegenüber dem niederländischen Radiosender „Evers Staat Op“ und schloss einen Einsatz im Liga-Gipfel aus. Tief gefrustet ergänzte der 31-Jährige: „Es ist einfach beschissen.“

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Man kann Robbens Wut nur zu gut verstehen. Das Jahr 2015 ist für ihn ein Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten. Der Offensivstar, den sie in seiner Spanien-Zeit bei Real Madrid „Glasmann“ nannten, zieht die Verletzungen wieder an wie früher. Obwohl er laut eigener Aussage „alles“ tut, „um so fit wie möglich zu sein“. Im Frühjahr fehlte Robben zunächst mit einer Bauchmuskelblessur, dann mit einem Muskelbündelriss. Die großen Spiele in der Champions League fanden ohne den Flügelstürmer der Bayern statt. Und gerade als er sich in dieser Saison wieder in Topform gedribbelt hatte, folgte das nächste Verletzungsaus bei der Nationalelf.

„Zwei Jahre lang war ich vollkommen fit und jetzt erlebe ich diesen Rückfall mit drei Verletzungen nacheinander.“ Robben hadert mit dem Schicksal, das ist nicht zu überhören. Sogar für die wichtigen EM-Qualifikationsspiele der Niederländer am 10. und 13. Oktober wird Robben ausfallen - ein Schock für die Elftal, und zumindest eine schlechte Nachricht für die Bayern. Denn trotz der bislang herausragenden Leistungen der Neuzugänge Douglas Costa und Kingsley Coman hätte Trainer Pep Guardiola den Weltklasse-Außen zurzeit gerne in seinem Team. Zumal Franck Ribéry, Robbens genialer Partner der vergangenen Jahre, ebenfalls fehlt. Nun schon seit März. Und ohne Aussicht auf ein baldiges Comeback.

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„Ich hoffe, dass Arjen und Franck so schnell wie möglich zurückkommen“, sagte Guardiola vor dem Champions-League-Spiel gegen Dinamo Zagreb: „Sie haben noch viele Abende, um ihre Qualitäten zu beweisen.“ Zunächst aber hängt es von ihren Stellvertretern ab, das Bayern-Schiff auf Triple-Kurs zu halten. Gegen Dortmund müssen Coman und Costa zeigen, dass sie auch auf Top-Niveau den Unterschied machen können. Das hatte Coman ja bei seiner Vorstellung in München über sich gesagt.

„Gut für Bayern, dass wir zwei junge Spieler wie Costa und Coman haben“, sagte Guardiola in Richtung der Neuen - und stellte dann doch klar, dass „CoCo“ noch nicht mit „Robbéry“ zu vergleichen sind: „Ich hoffe, Costa und Coman können das Niveau erreichen, das Robben und Ribéry haben.“ Ob das die Bayern-Könige tröstet, wenn sie ihre Thronfolger auf dem Rasen zaubern sehen?

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