Robben und van Bommel: Die holländische Allianz

Der Flügelstürmer brennt auf den Einsatz am Samstag – und ist gegen einen Verkauf des Kapitäns.
von  Abendzeitung
Robben und van Bommel - sie halten zusammen.
Robben und van Bommel - sie halten zusammen. © dpa

MÜNCHEN - Der Flügelstürmer brennt auf den Einsatz am Samstag – und ist gegen einen Verkauf des Kapitäns.

„Druck ist immer da“, meinte Arjen Robben, man spiele schließlich beim FC Bayern. Insofern störe ihn die Erwartungshaltung der Fans vor seinem möglichen Comeback am Samstag beim VfL Wolfsburg weniger als der Druck von zuhause. „Mein Sohn freut sich auch, dass ich endlich wieder spielen kann“, erzählte Papa Robben über seinen Filius Luka, „er will einfach Tore sehen.“

Da geht es den Fans nicht anders. Eine gefühlte Ewigkeit ist Robbens letztes Spiel im Bayern-Trikot her: Ende Mai in Madrid, 0:2 im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand. Am 11. Juli bestritt er sein bislang letztes Pflichtspiel, ein für ihn ebenfalls eher unschöner Abend: 0:1 im WM-Finale gegen Spanien.

Ein halbes Jahr später ist er nun dermaßen motiviert, dass er im Training schon mal die Geduld verliert und den Mannschaftskollegen Anatolij Tymochtschuk anpflaumt: „Spiel halt Fußball, Mann! Wir sind hier beim FC Bayern!“ Mario Gomez und Coach Louis van Gaal mussten den Heißblüter beruhigen. Robben erklärt: „Ich will einfach spielen. So was gehört zum Fußball dazu. Wir sind eine Spitzenmannschaft, und da muss man von allen Mannschaftskollegen auch im Training immer alles verlangen.“ Das schlimmste an seiner langen Rekonvaleszenz sei gewesen, „die Verletzung zu akzeptieren – ich hatte ja nicht viel Schmerzen“. Nun fühle er sich wohl, sei noch nicht bei hundert Prozent, glaubt, dass er am Samstag spielen wird, weiß aber nicht wie lange: „Der Trainer hat eigentlich nichts gesagt.“

Dass dieser Trainer seinen Landsmann Mark van Bommel glaubt demnächst entbehren zu können, wundert den Stürmer. „Er ist ein sehr wichtiger Spieler für unseren Verein. Ein Spieler, der in der letzten Saison im Champions-League-Finale und im WM-Finale gespielt hat – dass man den gehen lässt, kann ich mir nicht vorstellen.“ Robben weiter: „Mark kann uns in dieser Saison weiterhelfen und vielleicht auch noch in der nächsten Saison.“ Dass Trainer und Vorstand das anders sehen, mag Robben nicht bewerten: „Wenn die Philosophie des Vereins anders ist, kann ich dazu nichts sagen. Aber Mark hat viel Erfahrung, wir haben viele junge Spieler, und die Balance ist wichtig in einer Mannschaft.“

Robben steht nicht allein mit dieser Meinung. Van Bommels Ex-Coach Ottmar Hitzfeld: „Ich bin ein Fan von Mark van Bommel. Er ist ein großer Kämpfer, ein absoluter Leader, auf und neben dem Platz. Eigentlich der ideale Mannschaftsführer. Ich hätte gerne gesehen, dass er verlängert.“ Danach sieht es jedoch nicht aus. Dagegen halten sich die Gerüchte, die dem AC Mailand Interesse am „Aggressive Leader“ unterstellen. Die „Gazzetta dello Sport“ mutmaßte: „Ein kleines Türchen ist offen für van Bommel.“

Th. Becker

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