Robben: Nun so erfolgreich wie einst Gomez

München - Im dritten Anlauf war es dann endlich so weit. Arjen Robben durfte mitspielen. Und das gleich von Beginn an. Am Samstag vor einer Woche musste der Niederländer noch passen, obwohl es unter der Woche schon gut ausgesehen hatte in Sachen Comeback. Robben blieb in München, auch den Ausflug in der Champions League nach London machte er nicht mit, trainierte stattdessen mit A-Junioren und Rekonvaleszenten wie Holger Badstuber.
Das behutsame, diesmal eher vorsichtige Aufbauprogramm hat sich gelohnt. Gegen den 1. FC Köln war Robben voll da. Mit seinem 1:0 (35.) ebnete er seinen Bayern den Weg zum perfekten Herbstfest – bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen feierten die Münchner mit dem 4:0 gegen Köln ihren 1.000 Bundesliga-Sieg.
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Überraschend durfte Robben also sein Comeback gleich als Mitglied der Anfangsformation feiern. Der Niederländer, der sich Anfang September bei seiner Nationalelf eine schwerwiegende Muskelverletzung im Adduktorenbereich zugezogen hatte, war erstmals seit dem dritten Spieltag Ende August wieder dabei – und das nicht auf seiner Stammposition im rechten offensiven Mittelfeld, sondern als Halbstürmer. Ungewohnt. So war der 31-Jährige ein Suchender. Nach Rhythmus, alter Form und der Lücke, da sich vorne das Offensive-Quintett etwas auf den Füßen stand. Rechts Kingsley Coman, im offensiven Mittelfeld Thomas Müller und Robben als Halbstürmer, links Douglas Costa und ganz vorne im Zentrum Robert Lewandowski.
Jubiläumstreffer beim Jubiläumssieg
In der 7. Minute verpasste Robben noch das 1:0, als er einen Ball mit der linken Innenseite volley aufs Tor von Köln-Keeper Timo Horn zog, der glänzend parierte. Weil Robben als Fast-Strafraumstürmer nicht richtig in die Gänge kam, reagierte Trainer Pep Guardiola nach rund 30 Minuten und schickte Robben auf seinen Stammplatz rechts draußen. Prompt fiel wenige Minuten später das 1:0. Einen Pass von Thomas Müller in die Mitte, prallt nach Zweikampf zwischen Lewandowski und Kölns Maroh zu Robben, der sich den Ball vorlegt und dann cool einschiebt (35.) – die überschüssige Energie ließ er dann beim Jubeln raus. Mit seinem 75. Ligatreffer für die Bayern zog er in der ewigen Bayern-Torjägerliste mit Mario Gomez auf Platz 13 gleich.
Fortan wurde Robben immer besser, suchte das Eins-gegen-Eins-Dribbling über rechts und hatte auch seinen Lieblingstrick im Repertoire. Von rechts an den Verteidigern vorbei mit dem Ball am linken Fuß in die Mitte ziehen und dann mit links ins lange Eck schlenzen. Horn passte auf. Nach 65 Minuten griff die Vorsorgeversicherung von Guardiola: Er holte Robben vom Platz, für ihn kam Joshua Kimmich. Der Holländer, zwei Monate außer Gefecht, strahlte bei der Auswechslung und wurde mit stehenden Ovationen der Fans verabschiedet.
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Die Offensive-Strategie von Guardiola mit fünf Angreifern war voll aufgegangen. Robben, Lewandowski und Müller per Elfmeter trafen. Und Robben? Lief acht Kilometer, hatte 60 Ballkontakte, eine Passquote von 81 Prozent, gewann allerdings lediglich 20 Prozent seiner Zweikämpfe. Wichtiger aber die Power-Statistik: Vier Torschussvorlagen, drei Torschüsse, ein Treffer. Willkommen zurück!