Robben kritisiert Costa: "Das ist zweifelhaft"
München - Es war der Tiefpunkt für Bayer Leverkusen an diesem Abend, das klare Zeichen, dass der Gegner um seine Überlegenheit wusste - und diese schonungslos zur Schau stellte. Douglas Costa, einmal mehr der auffälligste Akteur des FC Bayern, lupfte den Ball mit einem verrückten Trick über den Leverkusener Julian Brandt hinweg. Der Gegenspieler staunte über diese Showeinlage, die einst Jay-Jay Okocha im Profifußball salonfähig gemacht hatte. Der Fanblock tobte vor Belustigung.
Aber nicht jedem Mitspieler gefiel das Kunststück, das der Brasilianer in der 80. Minute beim Stand von 3:0 präsentierte. "Das ist schön, aber es hat auch zwei Seiten", sagte Arjen Robben, der Schütze des 3:0. "Für die Zuschauer ist es toll, das ist Zirkus, das ist super. Aber man muss aufpassen und den Gegner auch respektieren." Klare Kritik des Niederländers, der in der Bewertung des Costa-Tricks abschließend anmerkte: "Das ist zweifelhaft."
Wie aus Mannschaftskreisen zu erfahren war, provozierte die Costa-Show aber keinen internen Rüffel von Pep Guardiola. Das übernahm der erfahrene Robben.
Bislang war der 30-Millionen-Neuzugang Costa stets mit Lob bedacht worden, von Trainer Pep Guardiola ebenso wie von seinen Teamkollegen. Auch nach dem Sieg gegen Leverkusen wurde Costa gefeiert.
"Er zieht oft am Gegner vorbei, hilft uns Stürmern damit enorm", sagte etwa Doppeltorschütze Thomas Müller: "Jedes Spiel hat er über außen 15 Aktionen. Da musst du als Angreifer eben zwei oder drei Vorlagen nutzen." Manuel Neuer sagte: "Es ist gut, dass er einen solchen Start bei uns hatte. Es wirkt, als würde er ähnlich spielen wie Franck Ribéry, nur, dass er Linksfuß ist."
Allgemeine Costa-Euphorie bei den Bayern. Nur Arjen Robben gab den Mahner.