Robben: "Du lebst in einem Rausch"
München - Arjen Robben hatte noch nie so gute Laune wie an diesem Dienstagmittag nach dem ersten, sehr lockeren Training an der Säbener Straße nach dem Champions-League-Triumph. Der Holländer, Torschütze des 2:1-Siegtreffers gegen Borussia Dortmund, sprach danach über....
...das Finale gegen den BVB und die letzten Minuten:
„Ich habe das schon einige Male gesehen, das wird auch im holländischen Fernsehen gezeigt. Es ist schön, dass wir jetzt auf der anderen Seite stehen. Das darf man dann auch genießen.“
...die Stunden nach dem Pott-Gewinn:
„Langsam realisiert man: Wir haben das geschafft. Jetzt ist es für immer, das bleibt auch. Du lebst in einem Rausch. Als ich aufgewacht bin, habe ich gedacht: Ja, ich bin Champions-League-Sieger.“
..sein persönliches Empfinden:
„Es bedeutet mir sehr viel. Es geht immer um die Mannschaft, wir haben diese Riesen-Enttäuschung letztes Jahr zusammen erlebt. Aber auch für Basti habe ich mich richtig gefreut, er kommt hier aus der eigenen Jugend. Ich habe mich sehr für ihn gefreut.“
...die Reaktionen auf seinen Siegtreffer:
„Wenn du so ein Tor machst und so einen Titel gewinnst, hast du plötzlich viel mehr Freunde. Mir bedeuten aber die Leute mehr, die sich letztes Jahr gemeldet haben als es nicht so gelaufen ist. So ist das im Fußball: Mal bist du der Held, mal das Arschloch. Manchmal ist es richtig verrückt in der Fußballwelt. Von Chelsea haben sich viele gemeldet: Terry, Lampard und Cech, ein guter Freund von mir, haben mir gratuliert und geschrieben, das freut mich.“
...den Verbleib des Potts nach Ende der Party in London:
„Mein Bett war nicht so groß, dann hätte meine Frau am Boden schlafen müssen. Das wollte ich nicht. Am Ende ist der Pokal mit Franck ins Bett gegangen.“
...die Erlebnisse von 2012 mit der Chelsea-Pleite:
„Manchmal verliert man, und es ist richtig peinlich. Daher kann man das jetzt noch besser genießen. Es war ein Super-Moment, damit kann man vieles abschließen. Ich habe immer daran geglaubt, nach meinen vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit habe ich mich zusammenreißen müssen. Das war ein Traumszenario – durch das Tor in der letzten Minute war es vorbei.“
...die Vorbereitungen für das Pokalfinale gegen Stuttgart:
„Heute war ich auf dem Fahrrad, habe mich erholt. Ich habe gehört, heute im Mannschaftstraining war nicht die höchste Qualität. Am Sonntagabend war ich zu Hause und kaputt, schon um 21.30 Uhr im Bett. Vielleicht kommt das mit dem Alter, ich bin ja auch schon 30 jetzt.“
...zu einem möglichen Elfmeterschießen gegen Stuttgart:
„Wenn der Trainer möchte, dass ich schieße, bin ich da.“
...das 2:5 im Cup-Finale 2012 gegen Dortmund:
„Dieses Finale war für uns überhaupt nicht schön. Damals haben wir das schnell abhaken müssen, weil wir eine Woche später das Champions-League-Finale gegen Chelsea bestritten haben.“
...das mögliche Triple:
„Wir wollen diesen Titel unbedingt gewinnen und in die Geschichte eingehen. Wir sind uns bewusst, dass das Triple noch keine deutsche Mannschaft geschafft. Wir müssen noch mal richtig ran, haben Respekt für den Gegner Stuttgart. Ich erwarte ein schwieriges Spiel, die werden alles reinlegen, was sie haben. Da sind wir nochmal richtig gefragt.“
...die mögliche Triple-Feier am Sonntag:
„Den Pokalsieg müssen wir uns erarbeiten. Aber so oder so wird es eine Super-Feier geben. Wir freuen uns drauf.“
...sein Spiel und der Vorwurf des Ego-Players:
„Egoismus gehört ein bisschen zu meinem Spiel, aber das ist nichts Böses. Entschuldigung, aber das darf kein Problem sein. Ein Spiel darf keine Robben-Show sein. Was da oft geschrieben wird, ist oft Unsinn.“
...den Einfluss von Sportvorstand Matthias Sammer:
„Er ist immer da, immer präsent. Er war sehr wichtig, verlangt viel von den Spielern. Seine Gewinner-Mentalität ist sehr gut bei der Mannschaft angekommen. Er ist auch dafür da, dass er uns mal in den Hintern tritt.“
...seine früheren, ständigen Verletzungen:
„Nach Ende der Saison muss ich mich mit den Physios zusammensetzen, um darüber zu reden, wie ich es wieder hinbekomme, dass ich mich in der Vorrunde verletzte – damit ich wieder eine gute Rückrunde spielen kann (lacht).“