Robben: "Das muss ein Wake-Up-Call sein!"
Robben hofft, dass Bayern die Niederlage gegen Leverkusen nun aufrüttelt. Außerdem erklärt er sein Rücktrittsinterview.
Arjen Robben im Pressetalk an der Säbener Straße über...
...sein Comeback: "Alles ging - sprinten und das alles. Ich habe mich schon gut gefühlt. Nach fast fünf Wochen war das nicht schlecht. (...) Ich bin ein bisschen positiv überrascht, dass es am Ende so schnell ging. Hoffentlich folgt jetzt am Mittwoch der nächste Schritt. (...) Was ich jetzt brauche, sind Spiele, damit ich in den Rhythmus komme. Man muss natürlich vernünftig damit umgehen. Wir haben einen sehr vernünfigten Trainer, der das richtig gut machen wird. Ich gehe jetzt aber nicht davon aus, dass ich drei, vier Spiele hintereinander 90 Minuten spielen werde."
...die 1:2-Pleite gegen Bayer: "Es war enttäuschend, ich hatte mir meine Rückkehr anders vorgestellt. (...) Es war eben so ein Tag. Man kann von Pech sprechen, aber man muss auch kritisch sein. Wir hatten keinen richtig guten Tag. Einige Spieler haben vielleicht nicht ihr Niveau erreicht. Das kann mal passiert, trotzdem hätten wir gewinnen müssen."
...den merkbaren Unterschied, wenn Franck Ribéry nicht spielt: "Man sieht schon einen Unterschied, wenn Franck spielt oder nicht spielt - das hat man schon in der zweiten Halbzeit in Lille gesehen. Er bringt mehr Kreativität, ist gut im Eins-gegen-Eins. Wenn ein Spieler von diesem Niveau nicht dabei ist, dann fehlt er immer."
...das, was verbessert werden muss: "Man muss im eigenen Stadion von der ersten Minute an da sein. Wir können nicht nachlassen. Es kommt nicht von selbst, wir müssen das selbst herausarbeiten. (...) Normalerweise darf man so ein Spiel zuhause nicht verlieren. Der Rekord und so - alles wunderbar. Aber es kommt immer ein neues Spiel, das muss uns klar sein."
...Probleme im November: "Wir müssen vom letzten Jahr lernen. Das muss ein Wake-up-Call (Englisch für Weckruf, d. Red.) sein. Wir müssen uns sagen: 'Jetzt ist Schluss!' Es kann nicht sein, dass wir jetzt wieder viele Punkte verlieren, so dass die anderen an uns heran kommen. (...) Ich hoffe, dass das nun kein Anfang ist. Wir müssen hellwach sein, darauf reagieren."
...seine Führungsrolle, die er mehr wahrnehmen will: "Ich habe das eigentlich immer gemacht. Wenn ich finde, dass ich etwas sagen muss, dann werde ich das sagen. Die Rolle erfüllen nicht nur die zwei Kapitäne. Diese Verantwortlichkeit müssen auch andere übernehmen!"
...die hohen Wellen, die sein "Rücktrittsinterview" geschlagen hatte: "Ich glaube da wurde mein Holländisch nicht so gut übersetzt. Ich habe über meine schwierigen Verletzungen gesprochen und gesagt, es geht einem schon mal durch den Kopf: 'Da habt ihr meine Schuhe, leckt mich am...' wie sagt man das nett? Es ist eben frustrierend, man ist gut drauf, macht die gesamte Vorbereitung mit - und dann kommt wieder etwas und man ist plötzlich viereinhalb Wochen raus. In den letzten beiden Jahren habe ich vielleicht mal zu meiner Frau gesagt: 'Weißt du was - es wäre mal schön, nur in Holland zu spielen, mit meinen Freunden, ohne Druck, nur Spaß haben, und wenn was passiert, scheißegal.' (...) Am Ende werde ich das natürlich nicht machen. Aber es ist nur ehrlich, wenn ich sage, das mir so etwas durch den Kopf geht. (...) Ich habe aber auch schon gesagt: Ich fehle manchmal die Hälfte der Spiele - vielleicht kann ich dann durchhalten, bis ich 40 oder 45 bin!"
...sein Körpergefühl: "Es klingt komisch, aber die Ärzte sagen manchmal zu mir: 'Du hast so einen unglaublich guten Körper! Du kannst noch so lange Fußballspielen!' Das fühle ich auch, wenn ich fit bin! Wenn ich fit bin, habe ich viel Vertrauen in meinen Körper, so viel Kraft und Power wie ich dann habe. Deswegen nervt es, wenn ich verletzt bin. Vielleicht haben mein Vater oder meine Mutter was falsch gemacht, kann auch sein. Ich weiß es nicht. Es ist manchmal schwierig zu akzeptieren."
...Pokalgegner Kaiserslautern: "Wir müssen aufpassen. Wenn man immer vom Zweitligist spricht, denkt man gleich, das geht schon. Die sind aber nicht schlechter als die, die in der Bundesliga unten stehen. Die haben nichts zu verlieren, wir alles. Wir müssen das von gestern korrigieren."