Robben: „Soll ich Ehrenrunden laufen?”

MÜNCHEN Warum Jupp Heynckes gegen Schalke 04 seine Siegerelf auf drei Positionen umbaute, hatte einen einfachen Grund. „Damit Sie nicht immer dieselben Fragen stellen. Das wäre doch langweilig”, sagte der Bayern–Trainer zu einem TV-Reporter und grinste sich eins.
Dank der Rückkehr zur Rotation durfte neben Mario Gomez und Jérôme Boateng auch Arjen Robben ran, stand erstmals seit dem 10. November wieder in der Startelf – und zeigte sich hinterher von seiner angenehmeren Seite. Nach den Spielen in Stuttgart und Mainz war Ersatzspieler Robben noch im Laufschritt in der Kabine und später ungeduscht im Mannschaftsbus verschwunden, seine trotzige Körpersprache wurde ihm als Affront gegenüber Heynckes ausgelegt.
Dem widersprach Robben nun. „Ich bin nicht schwierig”, sagte er nach seinem 90-Minuten-Einsatz. „Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht spielt, dann geht man mal schnell duschen. Was soll ich machen, Polonaise tanzen und sechs Ehrenrunden laufen?” Heynckes jedenfalls war zufrieden. „Er war sehr engagiert und spielfreudig”, sagte der Coach und rief gleich das Ende der eingespielten Stammelf aus: „Alle Spieler sollen in den Genuss von Spielminuten kommen.”
Gegen Schalke fehlte Robben zwar noch die Spritzigkeit früherer Tage. „Ich hätte drei Tore schießen können, aber fürs erste war's okay”, sagte er. Immerhin drei Torbeteiligungen machten den Einsatz dennoch zur Krönung einer „schönen Woche”. „Letzten Sonntag hatte ich eine schöne Geburtstagsfeier von meiner Frau. Danach das Länderspiel, jetzt habe ich wieder gespielt – das war schön.” Und wurde noch besser: Am Sonntag ging Robben zu einer Faschingsfeier – im Outfit eines Piraten wie Johnny Depp im Film „Fluch der Karibik”. Robben: „Ich glaube, man erkennt mich darin nicht.” Und nächsten Freitag, in Wolfsburg, wieder von Beginn an? „Gerne. Ich brauche Spiele, um noch stärker zu werden.”