Ribery und Müller: Die Ausgebremsten

Coach Jupp Heynckes schont Thomas Müller und Franck Ribéry noch gegen Augsburg. "Ich bin ein vorsichtiger Trainer." Thiago fällt verletzt aus.
von  Patrick Strasser
Ribery und Müller fehlen beide gegen Augsburg.
Ribery und Müller fehlen beide gegen Augsburg. © imago, dpa

München - Er lachte laut auf, dann strafte Jupp Heynckes den Reporter, der in seiner Frage die Formulierung "Sie sind ja vom alten Schlag..." verwendet hatte, mit einem durchdringenden, herausfordernden Blick.

Also bitte! Es ging um die neue Frisur von Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, der den freiwilligen Verzicht auf zwei Testländerspiele mit Polens Nationalelf genutzt hatte, um frisurentechnisch zu erblonden.

Was Heynckes amüsiert, aber (groß-)väterlich gelassen kommentierte: "Robert ist ein junger Mann, er soll das machen. Das sind spontane Dinge, die den Spielern Spaß machen. Das ist eine kleine Phase, dann geht’s zurück zum normalen Haarschnitt." Weise Worte. Heynckes fügte hinzu: "Auch Rafinha hat ja eine andere Haarfarbe, sieht ja jetzt fast aus wie ich." Fast schlohweiße Haare. Gegen Augsburg können beide Profis trotzdem ran, selbst wenn’s schneien sollte.

Thiago fällt aus, Müller wird geschont

Zum Personal und den wirklich wichtigen Dingen: Thiago fällt für Samstag aus. Der Mittelfeldspieler hat laut Heynckes eine starke Knieprellung samt Hämatom. "So wie es aussieht, wird er nicht spielen." Weiterhin neben Manuel Neuer (Fußbruch) nicht dabei: Franck Ribéry (Außenbandriss) und Thomas Müller (Muskelfaserriss).

Die beiden Offensivspieler werden von Heynckes bei ihren Comeback-Plänen bewusst (aus-) gebremst. "Thomas geht es viel besser", sagte der Coach, "aber er hat das Training bisher nur im submaximalen Bereich absolviert. Ich möchte, dass er sein Training vielleicht eine Woche komplettiert, die Drehzahl erhöht, will kein Risiko eingehen." Erst im Heimspiel in zwei Wochen gegen Hannover am 2. Dezember dürfte Müller wieder dem Kader angehören.

Heynckes: Ich bin vorsichtig

Was wohl für Ribéry zu früh käme. Heynckes: "Bei Franck sieht es auch gut aus, er hat überhaupt keine Probleme. Ich schätze, dass er in zwei Wochen ins volle Mannschaftstraining einsteigen kann." Der Grund für das Zögern des erfahrenen Coaches: "Ich bin ein Trainer, der sehr vorsichtig ist."

Zum Wohle der Spieler, die nach Verletzungen um ihre Rückkehr kämpfen. Nach zwei Wochen Mannschaftstraining wird Juan Bernat erstmals in dieser Saison ins Aufgebot gegen den FCA rücken, dagegen sind Jérôme Boateng und David Alaba, beide litten zuletzt unter muskulären Problemen, fraglich. Vor dem Abschlusstraining meinte Heynckes: "Wenn sie beschwerdefrei sind, kommen sie mit." Startelf-Einsatz unwahrscheinlich. Niklas Süle und Rafinha, der Blondierte, stehen als Ersatz parat.

Beim Thema Sandro Wagner, dem wahrscheinlichen Winter-Einkauf als Back-up für Mittelstürmer Robert Lewandowski, bestätigte Heynckes die Kontaktaufnahme: "Wagner hat sich sehr gut entwickelt in Hoffenheim, er ist ja Münchner, seine Frau lebt hier, sie erwarten das dritte Kind.Hasan Salihamidzic hat mit Alexander Rosen (Hoffenheims Sportdirektor, d.Red.) gesprochen, um zu eruieren, ob es eine solche Möglichkeit gibt. Solche Transfers im Winter sind schwer." Wird schon werden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.