Ribéry und die roten Fragezeichen

Auf den FC Bayern München kommt womöglich neues Ungemach zu: Erst der Rausschmiss von Trainer Jürgen Klinsmann, jetzt drohen Torhüter Michael Rensing und Mittelfeld-Star Franck Ribéry mit ihrem Abschied.
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Franck Ribéry in Aktion
dpa 2 Franck Ribéry in Aktion
Verlässt auch Michael Rensing den FC Bayern?
firo/Augenklick 2 Verlässt auch Michael Rensing den FC Bayern?

MÜNCHEN - Auf den FC Bayern München kommt womöglich neues Ungemach zu: Erst der Rausschmiss von Trainer Jürgen Klinsmann, jetzt drohen Torhüter Michael Rensing und Mittelfeld-Star Franck Ribéry mit ihrem Abschied.

Es klang etwas trotzig. Als sich Jürgen Klinsmann am Montag via Klubhomepage verabschiedete, ließ er ausrichten: „Wir haben den Grundstein für die Zukunft gelegt.“ Wie er das im Detail meinte, war nicht klar. Mit seinem Misserfolg hat er zumindest den Grundstein für die Installierung des Anti-Klinsmanns Jupp Heynckes gelegt. Die Verabschiedung seitens der Klubführung fällt im aktuellen „Bayern-Magazin“ zum Heimspiel am Samstag gegen Gladbach recht kühl aus. Karl-Heinz Rummenigge schreibt im Editorial: „Ich möchte es nicht versäumen, mich an dieser Stelle bei Jürgen Klinsmann (...) für die geleistete Arbeit zu bedanken.“ Das war alles.

Die Abteilung Zukunft ist noch recht dünn besetzt beim FC Bayern in diesen Tagen, alles konzentriert sich auf den Meisterschaftsendspurt. Und danach? Viele Baustellen haben sich aufgetan an der Säbener Straße, eine Menge roter Fragezeichen. Die Trainerfrage ist geklärt, allerdings nur für die nächsten drei Wochen. Was sonst noch brachliegt, listet die AZ auf.

Wird van Gaal der neue Bayern-Trainer?

Die Trainerfrage: Zeitnah, so sagt es Rummenigge, wollen die Bayern den Mann holen, der sie in eine neue Ära führt. Einen Coach mit Langzeitwirkung. Doch nur ein aktuell arbeitsloser Trainer könnte jetzt kontaktiert werden. Oder einer, der sich ohnehin für den Richtigen hält. Louis van Gaal (57) etwa, der den Provinzklub AZ Alkmaar zum holländischen Meister gemacht und sich selbst beim FC Bayern ins Spiel gebracht hat. Van Gaal hat Erfahrung und Erfolge vorzuweisen – danach fahnden die Bayern ja. Er gewann 1995 mit Ajax die Champions League, arbeitete dreieinhalb Jahre beim FC Barcelona, betreute von 2000 bis 2002 die holländische Nationalelf, scheiterte aber in der Qualifikation kläglich.

Auch Ribery kokettiert mit anderen Vereinen

Das Ribéry-Dilemma: Gegen Gladbach fehlt der Franzose wegen seiner Gelb-Roten Karte aus dem 0:1 vor einer Woche gegen Schalke. So kann er nichts dazu beitragen, das Mindestziel des Vereins, die direkte Qualifikation für die Champions League, zu erreichen. Die Liga der Besten aber ist für Ribéry trotz seines Vertrages bis 2011 Bedingung, über den Sommer hinaus den Bayern treu zu bleiben. „Es wäre schwer für mich zu bleiben, wenn wir nicht unter die ersten Zwei kommen“, sagte der 26-Jährige der französischen Sporttageszeitung „L'Équipe“. Auf Uefa-Cup hat er keine Lust – die Frage ist auch: Wie lange haben die Bayern noch Lust auf einen, der ständig sein Fernweh (Barca! Real!) betont?

Der Rensing-Unmut: Auch unter Jupp Heynckes wird Jörg Butt die Nummer eins bleiben, Michael Rensing konnte nach seiner Fingerverletzung ohnehin noch nicht wieder ins volle Trainingsprogramm einsteigen. Rensing geht davon aus, ab der neuen Saison wieder die „1“ zu sein. Im „SZ-Magazin“ drohte er: „Nummer zwei will und werde ich definitiv nie wieder sein.“ Es sieht aber danach aus, dass man sich um Hannovers Robert Enke (31) bemüht.

Die Timoschtschuk-Sorge: Aus Russland hieß es, der Transfer von Anatolij Timoschtschuk von Zenit St. Petersburg sei gefährdet, weil er seinen Wechsel an die Person Jürgen Klinsmann gekoppelt habe – dem aber ist nicht so. Für rund elf Millionen Euro Ablöse soll der Ukrainer kommen – wenigstens eine Sorge weniger für die Bayern.

Und wenn Ribéry tatsächlich gehen sollte, hätte man Ersatz im Visier: Diego von Werder Bremen.

Patrick Strasser

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