Ribéry-Sperre: Sammer ist stocksauer

Trotz Rummenigges Freispruch-Appell wird Ribéry für zwei Spiele gesperrt und fehlt gegen den BVB. Sammer schäumt: "Persönlich akzeptiere ich das überhaupt nicht."
Florian Bogner |
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Sauer auf den DFB: Matthias Sammer.
Sampics Sauer auf den DFB: Matthias Sammer.

Trotz der Freispruch-Rede von Karl-Heinz Rummenigge wird Franck Ribéry vom FC Bayern für zwei DFB-Pokal-Spiele gesperrt, fehlt damit im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund. Sportvorstand Matthias Sammer will’s nicht wahr haben: "Persönlich akzeptiere ich das überhaupt nicht."

München - Karl-Heinz Rummenigges Plädoyer mit der Vehemenz einer Löwenmutter hatte nichts genutzt. Wegen seiner Ohrfeigen-Debatte mit Augsburgs Ja-Cheol Koo ist Bayerns Franck Ribéry am Donnerstag zu zwei Pokal-Spielen Sperre verknackt worden, verpasst damit das Viertelfinale gegen Borussia Dortmund und ein mögliches Halbfinale.

"Ich habe lange Gespräche mit dem DFB-Gericht geführt, es war aber nicht möglich, das Mindestmaß an Strafe zu reduzieren", sagte Vorstandsboss Rummenigge am Donnerstag.

Zwei Tage zuvor hatte er angesichts des neulich zurückgezogenen Platzverweises für Dortmunds Marcel Schmelzer noch von einer "Lex Dortmund" gesprochen, die man nun ja auch bei Ribéry anwenden könnte – Rummenigge sah den Franzosen als gänzlich unschuldig an. Das Sportgericht sah es anders, interpretierte Ribérys Watschn im Pokalspiel gegen Augsburg als Tätlichkeit. Rummenigge: "Ein Freispruch hat von Anfang an keine Chance gehabt."

Während der Boss also resignierte, hatte Sportvorstand Matthias Sammer da erst Feuer gefangen. "Ich bin stocksauer und akzeptiere das persönlich überhaupt nicht", sagte er. "Dass der Schiedsrichter an diesem Tag eine katastrophale Leistung gezeigt hat, ist völlig untergegangen, und auch, dass Koo genau dasselbe getan hat", sagte Sammer (Koo hatte nur Gelb gesehen).

Angesichts der Provokation, die laut Bayern vom Augsburger ausging, hätte sich Sammer gewünscht, dass der DFB "eher auf unsportliches Verhalten entscheidet als auf eine Tätlichkeit" – dann wäre Ribéry womöglich nur für eine Partie gesperrt worden. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hatte den Bayern zudem ein klares Tor von Anatoliy Tymoshchuk verweigert, auf der anderen Seite aber auch ein Handspiel von Dante im Strafraum übersehen.

Doch alles Zetern half nichts: in der Neuauflage des Pokalfinals von 2012 muss Bayern am 26. oder 27. Februar (noch nicht genau terminiert) nun ohne den 29-jährigen Franzosen auskommen. "Ein Ausfall, der uns weh tut", sagte Rummenigge: "Er ist wahrscheinlich der beste Spieler der Hinrunde gewesen, hat eine Performance hingelegt, die Zuschauer regelmäßig zu Beifallsstürmen hingerissen hat." Er stellte aber klar: "Ausreden haben wir deswegen trotzdem keine!"

Ausgerechnet Ex-Bayer Olaf Thon hatte am Mittwoch die delikate Partie ausgelost. "Das war großes Kino", befand der Bayern-Boss: "Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden, dass wir ein Heimspiel haben."

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke komme "ja immer gerne in das Land in dem Milch und Honig fließen, wenn ich ihn da zitieren darf", meinte Rummenigge und verwies nach Supercup-Sieg (2:1) und 1:1 in der Liga auf eine makellose Bilanz gegen den vermeintlichen Angstgegner: "In dieser Saison sind wir gegen Dortmund ja noch ungeschlagen..."

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