Ribéry: "Ich habe nur einmal geschubst“

Franck Ribéry vom FC Bayern musste die Akademie in Lille verlassen – und spricht von Lügen und Eifersucht.
von  ps
„Eine Stunde mit dem Auto“, sagt Franck Ribéry. Seine Augen glänzen. Er denkt an seine Heimat, sagt: „Es ist schön, wieder hier zu sein und den französischen Norden zu spüren.“ So nah ist er in seiner Profikarriere nie an das raue Städtchen seiner Kindheit gekommen als nun im Zuge der Champions-League-Partie. Lille – auch ein Stück Heimat, ein unschönes jedoch.
„Eine Stunde mit dem Auto“, sagt Franck Ribéry. Seine Augen glänzen. Er denkt an seine Heimat, sagt: „Es ist schön, wieder hier zu sein und den französischen Norden zu spüren.“ So nah ist er in seiner Profikarriere nie an das raue Städtchen seiner Kindheit gekommen als nun im Zuge der Champions-League-Partie. Lille – auch ein Stück Heimat, ein unschönes jedoch. © Wackerbauer

Lille - Rund 140 Kilometer sind es von Lille an die Küste nach Boulogne-sur-Mer. „Eine Stunde mit dem Auto“, sagt Franck Ribéry. Seine Augen glänzen. Er denkt an seine Heimat, sagt: „Es ist schön, wieder hier zu sein und den französischen Norden zu spüren.“ So nah ist er in seiner Profikarriere nie an das raue Städtchen seiner Kindheit gekommen als nun im Zuge der Champions-League-Partie. Lille – auch ein Stück Heimat, ein unschönes jedoch.

Als er zwölf Jahre alt war, wechselte Ribéry von seinem Heimatverein FC Conti Boulogne in die Jugend-Akademie des OSC Lille. „Es war nicht einfach für mich. Die Direktoren damals haben viel Falsches gesagt und Lügen verbreitet – das hat auch mit Eifersucht zu tun“, sagte er am Montag in Lille. Widersprüchliches wird erzählt aus jenen Jahren ab 1995. Das Fußballinternat von Lille musste er als 16-Jähriger angeblich verlassen, weil die Schulnoten zu wünschen übrig ließen.

Ribérys Version: „Ich hatte nur einmal ein Problem in der Schule, als ich einen Schüler geschubst hatte. Weil der sich den Ellbogen brach, wollte man mich aus der Jugendakademie schmeißen. Und einmal, nur weil ich zu klein war. Aber nach einem guten Spiel für die Jugendmannschaft war das alles wieder vergessen.“ So oder so: Mit 16 war Schluss, er bekam einen Vertrag bei US Boulogne, seine erste Profistation. „Ich bin alleine meinen Weg gegangen und habe es geschafft. Darauf bin ich sehr stolz.“

Anders als in Marseille, Bordeaux oder Lyon dürfte es in Lille keine Pfiffe für den Sohn des Nordens geben. Seine Eltern, die wie viele Freunde (auch Kumpel Sebastien Pennachio, Kapitän der Reservemannschaft von Lille) im Stadion sein werden, leben noch in Boulogne-sur-Mer. Sohnemann Franck wollte ihnen einst ein Haus im Süden kaufen – doch sie lehnten ab, die Heimatliebe war zu stark.

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