Ribéry hat schon das Triple

Meisterschaft, Pokalsieg – und jetzt ein neuer Traumvertrag: Der im Finale gesperrte Franzose reist am Samstag nach Madrid, um bis 2015 (!) beim FC Bayern zu besten Bezügen zu verlängern.
von  Abendzeitung
Meisterschaft, Pokal, Traumvertrag: Franck Ribéry bleibt ein Bayer.
Meisterschaft, Pokal, Traumvertrag: Franck Ribéry bleibt ein Bayer. © firo/Augenklick

Meisterschaft, Pokalsieg – und jetzt ein neuer Traumvertrag: Der im Finale gesperrte Franzose reist am Samstag nach Madrid, um bis 2015 (!) beim FC Bayern zu besten Bezügen zu verlängern.

MÜNCHEN Er steht auf Schneeschuhen in den französischen Alpen, während seine Münchner Kollegen im Estadio Santiago Bernabeu zu Madrid sich auf das Spiel ihres Lebens vorbereiten. Er fährt Mountainbike in Tignes mit Thierry Henry & Co., während Arjen Robben darüber spricht, wie er das Bollwerk von Inter Mailand austanzen will. Doch im Gedanken ist Franck Ribéry beim FC Bayern, und am Samstag verlässt er die französische Nationalmannschaft und ihre WM-Vorbereitung, um seine Münchner Mitspieler im Champions-League-Finale zumindest moralisch zu unterstützen.

Der gesperrte Superstar reist freilich nicht als Maskottchen nach Madrid. Sondern durchaus in einer geschäftlichen Angelegenheit. Einer, die den FC Bayern schon vor dem Anpfiff des Finals als Gewinner dastehen lässt: Nicht Real Madrid oder Barcelona, nicht der FC Chelsea und erst recht kein kein italienischer Verein hat das Rennen um Ribéry gemacht – sondern der FC Bayern. Der Franzose soll noch am Samstag im Mannschaftshotel einen neuen Vertrag unterschreiben – bis 2015! Das berichtete bild.de am Donnerstagabend.

Die frohe Kunde will Ribéry selbst am Sonntag auf dem Rathausbalkon verkünden – und so den Marienplatz sogar unabhängig vom Finalergebnis zum Beben bringen.

Eine Verlängerung bis 2015, also um vier Jahre – damit ist den Bossen ein Coup geglückt. Sie fahren mit diesem langfristigen Vertrag, der Ribéry nur noch gegen eine horrende Ablöse einen Wechsel erlauben würde, den Lohn für die Vertrauen bildenden Maßnahmen der letzten Wochen ein. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war es, der Ribéry in allen Instanzen gegen seine Finalsperre begleitet und sogar vor dem europäischen Sportgericht CAS für ihn gekämpft hat (wenn auch letztlich unerfolgreich). Und Präsident Uli Hoeneß zeigte dem Franzosen vor allem während der Turbulenzen in der französischen Sex-Affäre in vielen persönlichen Gesprächen, wie sehr man sich auf den FC Bayern verlassen kann.

Womöglich hat dieses Buhlen um die Gunst des Franzosen ja den Ausschlag gegeben. „Er hat gespürt, dass der Verein extrem um ihn gekämpft hat. Mehr geht nicht“, sagte Präsident Hoeneß schon vor der Abreise nach Madrid. „Er hat gemerkt, dass er eine Familie als Arbeitgeber hat. Da hat sich ein 'Advantage' Bayern München entwickelt.“

Natürlich ist dieser Vorteil auch finanzieller Art. Die Bayern zahlen ihm angeblich jetzt das höchste Gehalt der Vereinsgeschichte. Ribéry bekommt also reichlich Geld und reichlich Zuneigung – er wird dies zurückzahlen wollen. Erst recht, weil er am Samstag nicht mithelfen kann, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Seine Vertragsverlängerung ist freilich auch ein persönlicher Triumph. Meisterschaft, Pokal und jetzt ein neuer Traumvertrag – Ribéry hat das Triple schon.

G. Jans

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.