Ribéry für immer bei Bayern?

MÜNCHEN - München son amour: - Franck Ribéry und die Liebe beim FC Bayern. »Hier fühle ich mich wohl, hier bin ich glücklich«, sagt der Franzose. Und denkt ans Karriere-Ende — in München.
Am Mittwoch bekam er mal eine Pause. Franck Ribéry durfte durchatmen für den stressigen Endspurt des FC Bayern zum Triple. Den Einzug ins Viertelfinale des Uefa-Pokals hatten die Münchner mit dem 5:0 letzte Woche beim Hinspiel in Anderlecht ja schon vor dem Rückspiel in der Allianz Arena quasi sichergestellt.
Schade für die Fans, dass Bayerns Bester nicht mitspielte. Doch – geht’s nach Franck – dürfen sich die Münchner Fußball-Freunde noch auf viele Ribéry-Galas freuen. Denn der Franzose hat sich in den neun Monaten, seit er für 25 Millionen Euro von Olympique Marseille zu Bayern kam, schon in München verliebt. „Ich genieße hier jeden Moment und fühle mich glücklich“, sagte der 24-Jährige der „Sport-Bild“. Und meinte auf die Frage, ob er sich – wie Mehmet Scholl, sein Vorgänger mit der Nummer 7 – vorstellen könne, beim FC Bayern in Ruhestand zu gehen: „Ganz klar: Ja.“
Hoeneß: Ribéry ist unverkäuflich
Eine Momentaufnahme im schnelllebigen Fußball-Business sicherlich. Wenn Franck so weiter zaubert, prasseln bald die Millionen-Offerten auf ihn ein, auch wenn Bayern-Manager Uli Hoeneß gebetsmühlenartig bekräftigt, dass Ribéry „unverkäuflich“ ist.
Aber zumindest seinen Vertrag bis 2011 will er erfüllen. „Ich bin nicht nach München gekommen, um den FC Bayern als Intermezzo abzutun“, sagt Ribéry in „Sport-Bild“. „Ich habe für vier Jahre unterschrieben und bin froh darüber.“ Er relativiert aber auch: „Natürlich wird immer spekuliert, denn im Fußball weiß man nie, was die Zukunft bringt. Wenige wissen das besser als ich. Ich habe in meiner Karriere viele schwierige Momente erlebt, mit vielen Vereinswechseln. Darum weiß ich die Beständigkeit beim FC Bayern sehr zu schätzen.“
"Aus dieser Liebe ziehe ich meine Kraft"
Ebenso wie die Nestwärme, das „Rundumsorglos-Paket“, das Hoeneß für seinen Superstar geschnürt hat. „Tatsächlich bin ich in München von Anfang an mit einer Wärme aufgenommen worden, wie ich es selten zuvor erlebt habe“, erzählt Ribéry. Und macht auch daran seine Top-Leistungen fest. „Das hat mir so gut getan, dass ich es sofort auf dem Feld zurückgeben konnte. Dieses Geliebtwerden ist mir sehr, sehr wichtig. Aus dieser Liebe ziehe ich meine Kraft und mein Selbstvertrauen, sie macht mich stark.“
Und sie macht ihn auch zum Spaßvogel. Ribéry ist fast immer gut drauf, hat schon manchem Kollegen einen Streich gespielt. „Ich habe schon immer gerne Späße getrieben“, verrät Ribéry. „Als ich zum FC Bayern kam, merkte ich gleich, dass ich hier ein neues Element in der Mannschaft bin.“ Ein Element, das gefehlt hat, seit Giovane Elber 2003 Bayern verlassen hat, nachdem Mehmet Scholl sich in die Ernsthaftigkeit zurückgezogen hatte. Ribéry hat „die Stimmung aufgelockert“. Er sagt: „Jetzt greift es im ganzen Team um sich.“
Bayerns neue Spaßgesellschaft – dank Ribéry.
key