Ribéry: Florentiner Entscheidungen

Am 9. März geht es für den FC Bayern nicht nur um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League, sondern auch um die Verträge von Ribéry, van Bommel und Cheftrainer Louis van Gaal.
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MÜNCHEN - Am 9. März geht es für den FC Bayern nicht nur um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League, sondern auch um die Verträge von Ribéry, van Bommel und Cheftrainer Louis van Gaal.

Im März, so kündigten die Bayern-Verantwortlichen an, wollen sie verhandeln. „Es ist noch nicht März“, meinte Bayern-Manager Uli Hoeneß auf die AZ-Nachfrage, wie denn der Stand der Dinge sei, wann man mit Franck Ribéry konkrete Gespräche anstrebe. Es geht um eine mögliche Vertragsverlängerung, der aktuelle Kontrakt des Franzosen endet 2011. Korrekt, noch ist Februar. Punkt für Hoeneß. Viel Zeit bleibt aber nicht. Hoeneß jedoch meint bester Laune: „Ja, im März – und so weit ich weiß, hat der März 31 Tage.“ Auch richtig. Zweiter Punkt für Hoeneß. Der Mann ist gut informiert.

Und wurde dann doch konkret. Der Bayern-Präsident weiß, dass im März 2010 nur ein Tag wirklich entscheidend ist, die Titelduelle bei Schalke und in Leverkusen finden erst im April ab. Es geht um den 9.März, den Tag des Achtelfinalrückspiels in der Champions Leage beim AC Florenz. Glücklich, mit 2:1, haben die Bayern das Hinspiel in München gewonnen, dieses Resultat verschaffte ihnen keine Planungssicherheit. Schon gar nicht im Fall Ribéry. Denn es ist die größtmögliche Bühne im Vereinsfußball, die für den Franzosen das entscheidende Argument sein wird: Kann der FC Bayern mithalten oder steht er im Vergleich zu Chelsea, ManU, Barcelona oder Real Madrid nur in der zweiten, dritten Reihe? Oder soll Ribéry doch besser schon ab der kommenden Saison seine Chance in einem der Big Clubs suchen? Der Ausflug nach Florenz entscheidet, ob verhandelt wird oder nicht.

„Wenn wir da weiterkommen, ein souveränes Spiel machen, Franck gut spielt und er das Gefühl hat, dass es eine Perspektive gibt – dann haben wir gute Chancen“ sagte Hoeneß und relativierte: „Wenn wir aber 0:3 verlieren oder wie auch immer ausscheiden, dann schaut die Welt anders aus, dann glaube ich nicht, dass er bleibt.“ Es geht um mehr als ums Viertelfinale für die Bayern in Florenz, es geht um Franck Ribéry. Im „Stadio Artemio Franchi“ findet sein Spiel um die Karriere-Kreuzung statt. Der 26-Jährige sieht das auch so. „Unser Abschneiden in der Champions League hat natürlich Einfluss auf meine Entscheidung“, sagte Ribéry, „für mich stehen die sportlichen Perspektiven an erster Stelle“. Meister und Pokalsieger (jeweils 2007) ist er schon, der Henkelpott reizt ihn um so mehr. Stichtag 9.März. „Danach wissen wir mehr, dann kann ich Ihnen mehr sagen“, meinte Hoeneß.

Wohl zu mehreren Punkten. Denn auch die mittelfristige Zukunft von Trainer Louis van Gaal und dessen Kapitän Mark van Bommel dürfte vom Abschneiden gegen Florenz abhängen. Ein Achtelfinal-Aus gegen den Tabellen-Zehnten der italienischen Serie A würde das Bild des ersten Amtsjahres van Gaals doch erheblich beschädigen. Zu einem Ad-hoc-Rauswurf würde es sicher nicht führen, eine wie von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge angekündigte Vertragsverlängerung über 2011 hinaus, jedoch erst einmal aufschieben.

Mit van Bommel werde man nach Florenz verhandeln. „Wir werden schauen, auf welcher Basis wir das hinbekommen. Ich bin durchaus optimistisch“, sagte Rummenigge. „Wir und der Trainer sind sehr zufrieden mit seiner Leistung. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass wir da eine Lösung finden.“ Van Bommel, im April 33, will seine Karriere – das ist versprochen – beim PSV Eindhoven ausklingen lassen. Ein neuerlicher Einjahresvertrag ist wahrscheinlich.

Patrick Strasser

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