Ribéry bricht mit den Bayern

Deutlich hat Ribery auch am Donnerstag wieder gesagt, dass er den FC Bayern verlassen will - jetzt beendet er auch noch vorzeitig das Training. Vermeintlich wegen einer Blase am Fuß.
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Deutlich hat Ribery auch am Donnerstag wieder gesagt, dass er den FC Bayern verlassen will - jetzt beendet er auch noch vorzeitig das Training. Vermeintlich wegen einer Blase am Fuß.

Eine Blase war es, nur eine Blase. Doch als Franck Ribéry die zweite Trainingseinheit des neuen Coaches Louis van Gaal nach einer Dreiviertelstunde abbrach und mit Physiotherapeut Stephan Weikert ohne auch nur ein bisschen zu humpeln Richtung Kabine marschierte, da blühten plötzlich die Phantasien der Zuschauer: Hat er jetzt endgültig keine Lust mehr? Ruft ihn Real-Berater Zidane jetzt schon während des Trainings an?

Von offizieller Stelle hieß es: Ribery drückten neue Schuhe, eine Blase an der Ferse. Das Prinzip des neuen Trainer laute; Wer eine Übung nicht zu hundert Prozent mitmachen kann, soll sich behandeln lassen. Halb so wild.

Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch schon ein paar Sätze des Franzosen über den Nachrichtenticker gelaufen, die er der französischen Sporttageszeitung „L'Equipe“ gesagt hatte: „Ich habe mich entschieden: Ich will weg. Es wird Real sein – oder gar nichts. Ich würde gerne schnell ein Gespräch mit den Bayern-Verantwortlichen führen.“ Deutlicher geht es nicht. In der Schlossallee des FC Bayern, mit der Manager Uli Hoeneß den Spieler Ribéry am Tag zuvor verglichen hatte, könnte demnächst womöglich ziemlich wenig los sein.

Karl-Heinz Rummenigge reagierte gelassen auf die Ankündigung des Franzosen. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern ließ vernehmen, man gehe entspannt mit der Geschichte um. Wenn Ribérys „Entweder Real oder nichts“ wolle, bekommt er demnach: nichts. Man sei durch Ribérys erneuten Vorstoß Richtung Madrid nicht unruhig, sondern immer noch sicher, dass der Franzose bleiben werde. Auch ein unmissverständlicher Standpunkt – was die Chose nicht einfacher macht. Der eine will weg, der andere sagt: Du musst bleiben.

Wirklich glücklich wirkt Franck Ribéry in diesen Tagen nicht. Den Gaudiburschen von einst gibt es nicht mehr. Wohl auch, weil er vernommen hat, dass sein neuer Trainer sehr viel Wert auf Teamplayer legt und auf launische Diven eher gereizt reagiert. Könnte ein heißer Juli werden.

Thomas Becker

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