Reus lässt die Bayern abblitzen

Gladbachs Topstar wechselt zu Meister Dortmund – und auch Götze bleibt beim BVB, außer „jemand bietet eine Milliarde Euro”
Filippo Cataldo |
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DOHA/DORTMUND Michael Zorc sind schon einige Transfercoups gelungen während seiner Karriere als Sportdirektor von Borussia Dortmund. Für relativ wenig Geld holte er unter anderem Mats Hummels, Sven Bender, Kevin Großkreutz oder Shinji Kagawa - mittlerweile sind alle Nationalspieler. Doch nun ist Zorc etwas gelungen, was ihn in die Riege der Top-Manager bringen dürfte: Er hat sich mit dem FC Bayern angelegt – und gewonnen!

Marco Reus wird ab dem Sommer für Meister Dortmund spielen. Mönchengladbachs Flügelflitzer (22) wird einen Vertrag bis 2017 unterschreiben. Zorc hat den Bayern somit für festgeschriebene 17,5 Millionen Euro Ablöse einen der begehrtesten Bundesligaspieler weggeschnappt – und Reus selbst hat Bayern abblitzen lassen. Und während für Reus, dessen Familie aus Dortmund stammt, sportliche Überlegungen den Ausschlag gegeben haben könnten – bei Bayern hätte er sich auf rechts gegen Robben und Müller durchsetzen müssen – dürfte der Transfer für den BVB noch eine weitere Dimension haben.

„Dieser Transfer ist ein Schritt weiter nach vorn. Er zeigt der nationalen und internationalen Konkurrenz, dass der BVB bereit ist, bisher bestehende Grenzen zu überschreiten", sagte Präsident Reinhard Rauball der „Welt”, „aber wir haben den Transfer nicht getätigt, um irgendeinen anderen Verein zu beeindrucken – auch nicht Bayern München.”

Schwer zu glauben angesichts der Vorgeschichte: In „Bild” hatte Zorc am Tag vor Reus' Verpflichtung eine, in einen Scherz verpackte, Spitze in Richtung Säbener Straße losgelassen. Zorc erklärte Mario Götze, den Lieblingsspieler von Uli Hoeneß, für quasi unverkäuflich. „Wir sind uns mit Mario einig, dass er auch in der nächsten Saison in Dortmund spielt. Er hat einen Vertrag bis 2014 – wir haben keinen Grund ihn zu verkaufen", hatte Zorc gesagt und hinzugefügt: „Wenn morgen jemand eine Milliarde bietet, sollte man dann doch darüber nachdenken.” Nun hat Zorc den Sprüchen Taten folgen lassen.

Noch Mitte Dezember hatte Bayerns Spordirektor Christian Nerlinger gesagt: „Wenn der FC Bayern einen Spieler verpflichten will, dann wird er ihn auch verpflichten!” Diese These wird er überdenken müssen. Denn Reus haben, das wollten die Bayern schon. Laut „SZ” war ein Angebot für den Noch-Gladbacher hinterlegt worden. Nerlinger wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zum Reus-Transfer äußern. Ein Zeichen, dass auch ihn diese Wendung überrascht hatte. Mit Mia-san-Mia-Gelassenheit reagierte dagegen Verteidiger Holger Badstuber. „Vielleicht hat er sich den Schritt zu Bayern auch nicht zugetraut, weil er dringend Spielpraxis braucht”, sagte er „Spiegel online”. 

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