Reus-Berater: "Es gibt keine Gespräche mit Bayern"

Die Wechselgerüchte um Dortmunds Top-Star Marco Reus zum FC Bayern sind weiter ein heißes Thema. Reus-Berater Dirk Hebel dementiert: "Es gibt kein Thema Marco Reus und Bayern München"
Köln - Der Transferpoker um Fußball-Nationalspieler Marco Reus treibt immer neue Blüten. Angeblich soll es laut Spiegel einen Pakt zwischen Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und BVB-Chef Hans-Joachim Watzke geben. Am Montag gab es ein klares Statement vom Reus-Berater. Köln (SID) Marco Reus humpelte am Sonntagabend auf Krücken zur Weihnachtsfeier seiner Kölner Berateragentur SportsTotal. An Fußball spielen ist beim 25 Jahre alten verhinderten Fußball-Weltmeister des abstiegsbedrohten Bundesligisten Borussia Dortmund derzeit nicht zu denken, der Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zwingt ihn bis Ende Jahres noch zu einer Zwangspause.
Reus traf beim vorweihnachtlichen Essen auch Bayern-Ass Mario Götze, der ebenfalls der Einladung der Spielerberater Volker Struth und Dirk Hebel gefolgt war. Ob allerdings Götze und Reus ab der kommenden Saison wieder zusammen - dann im Dress von Bayern München - auf Torejagd gehen, erscheint im Augenblick offener denn je. "Es gibt kein Thema Marco Reus und Bayern München, und es gibt auch keine Gespräche", sagte Hebel dem "Kicker" und ließ Luft aus dem zuletzt von etlichen Seiten aufgepumpten Transferpoker um Reus.
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Am Montag hatte das Nachrichten-Magazin Der Spiegel über einen angeblichen Pakt zwischen Bayern-Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge (59) und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (55) berichtet. Angeblich sei es am 13. Dezember 2013 in Nyon zu einem "Pakt unter Männern" gekommen. Dabei soll es ein Agreement gegeben haben, wonach die Dortmunder davon Abstand nehmen, Torjäger Robert Lewandowski kurzfristig im Januar 2014 für eine hohe Ablöse zum spanischen Rekordmeister Real Madrid zu verscherbeln und dem Erzrivalen von der Isar damit ein Schnippchen zu schlagen.
Die Bayern hatten bekanntlich zumindest zu diesem Zeitpunkt lediglich eine mündliche Zusicherung, dass der polnische Nationalstürmer ab 1. Juli dieses Jahres seinen Dienst an der Säbener Straße antritt. Erst am 4. Januar 2014 wurde der Transfer schließlich von den Bayern offiziell bekannt gegeben. Das Entgegenkommen der Schwarz-Gelben sollte damit belohnt werden, dass die Münchner auf eine Verpflichtung von Reus zum 1. Juli 2015 verzichten. "Es gab ein Gespräch zwischen uns in Nyon, das ist korrekt. Aber ich werde es nicht weiter kommentieren", sagte Watzke dem Spiegel.
Rummenigge dementierte eine Absprache der beiden deutschen Branchen-Größen, die Personalie Reus sei nicht Gegenstand des Gespräches gewesen, so der Vorstands-Chef des FC Bayern. Zuletzt hatte es wiederholt Spekulationen gegeben, Offensivspieler Reus könnte für die vertraglich festgesetzte Ablösesumme von 25 Millionen am Saisonende zum Tabellenführer wechseln. Der Bayern-Boss selbst hatte die Vertragsklausel öffentlich gemacht. Angesprochen, ob er davon träume, Reus im Bayern-Trikot zu sehen, sagte Rummenigge nun am Sonntag der Bild: "Die Träume habe ich nicht. Das wären ja dann in Dortmund Albträume. Ich möchte, dass die auch ihren ruhigen Schlaf haben."
Solch' verbindliche Aussagen in Richtung des BVB hatte es vom Bayern-Boss in der jüngeren Vergangenheit eher selten gegeben. Fakt ist allerdings, dass die dritte Blessur von Reus allein in dieser Saison Zweifel genährt haben dürften, ob der Ex-Gladbacher nicht zu verletzungsanfällig ist. Haben sich die Bayern solche Gedanken inzwischen gemacht? Wie sagte doch Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Stefan Effenberg nach der jüngsten Reus-Verletzung in Paderborn nach einem Foul von Marvin Bakalorz: "Möglicherweise ist das ein Vorteil für Borussia Dortmund, und Marco Reus bleibt noch zwei, drei Jahre in Dortmund." Die Zukunft wird zeigen, ob die Effenberg-Prophezeiung in Erfüllung geht.