Rensings Duell mit dem Nebenbuhler

Das Spiel der Bayern am Sonntag auf Schalke gerät auch zum Schaulaufen der Torhüter. Bisher ist Schalkes Manuel Neuer, der aktuelle U21-Keeper, bei Bundestrainer Joachim Löw gegenüber Kahn-Nachfolger Michael Rensing im Vorteil. Das soll sich ändern.
von  Abendzeitung
Laustarker Kahn-Nachfolger: Michael Rensing ist seit Sommer die neue Nummer eins des FC Bayern - und wurde zuletzt immer stabiler.
Laustarker Kahn-Nachfolger: Michael Rensing ist seit Sommer die neue Nummer eins des FC Bayern - und wurde zuletzt immer stabiler. © dpa

Das Spiel der Bayern am Sonntag auf Schalke gerät auch zum Schaulaufen der Torhüter. Bisher ist Schalkes Manuel Neuer, der aktuelle U21-Keeper, bei Bundestrainer Joachim Löw gegenüber Kahn-Nachfolger Michael Rensing im Vorteil. Das soll sich ändern.

MÜNCHEN Anschauungsunterricht hat er ja hinreichend genossen – von der Bank aus. Einige Male war Michael Rensing in den letzten Jahren als Stellvertreter von Oliver Kahn mit dabei, wenn die Bayern beim FC Schalke spielten. Am Sonntag (17 Uhr, liveticker bei abendzeitung.de) steht der 24-Jährige erstmals in seiner Karriere in der Veltins Arena selbst im Bayern-Tor – und erwartet „eine Schlacht“: Schalke gegen Bayern, „da kribbelt’s“, sagt er.

„Die Schalker und wir können uns nicht besonders leiden, auch zwischen den Fans gibt es eine starke Rivalität“, sagte Rensing der AZ, „wir wollen sie mit einem Sieg auf Distanz halten.“ Punkten will auch Rensing persönlich: Bloß nicht als Verlierer gegen sein Gegenüber, Schalkes Keeper Manuel Neuer (22), dastehen. Rensing und Neuer, einst als hoffnungsvollste Torwart-Talente in Deutschland gehandelt, haben beim DFB den Anschluss verloren. René Adler (23) von Bayer Leverkusen ist nach zwei überzeugenden WM-Qualifikationsspielen die Nummer eins bei Bundestrainer Joachim Löw, der verletzte Robert Enke (31) ist sein Stellvertreter. Und da ist auch noch Bremens Tim Wiese (26). Neuer gegen Rensing – ein Duell der Nebenbuhler. Der Weg zur WM 2010 scheint versperrt.

Doch Rensing kommt. In den letzten Wochen steigerte er sich nach wackligem Saisonstart, lieferte am Mittwoch beim 1:1 in Florenz seine beste Saisonleistung ab. Da lobte Manager Uli Hoeneß: „Er war in den entscheidenden Szenen unser Rückhalt.“

„Meine Leistungen waren schon vorher in Ordnung“, findet Rensing, „aber ich erwarte von mir auch, dass ich solche Bälle wie in Florenz von Gilardino halte. Das ist mein Job, dafür werde ich bezahlt.“ Im Sommer hat er die Nachfolge von Oliver Kahn angetreten, „es war mir klar, dass ich bei jeder Kleinigkeit kritisiert werden würde, doch das wird bald aufhören“, glaubt er, „da wir mittlerweile hinten viel stabiler stehen.“ Die Kritik der letzten Wochen? Das ständige Gemessenwerden mit Adler und Neuer? „Das interessiert mich nicht“, sagt Rensing. „Ich mache mein Ding. Rechts rein und links raus – das ist an mir angeprallt.“

Trainer Jürgen Klinsmann ist mit ihm zufrieden: „Es ist ein sehr wichtiges Jahr für Michael, er muss sich nun ständig auf diesem Niveau beweisen – und er macht das gut.“ Rensing glaubt an sich: „Wer als junger Torhüter bei Bayern ein Jahr konstant gute Leistungen bringt, wird sicher irgendwann ein Thema für die Nationalelf.“

Doch Adler ist ihm davon feflogen, Neuer als aktueller U21-Keeper schon in DFB-Diensten. Kürzlich sagte Bundestrainer Jaochim Löw über den Schalker Neuer: „Er ist für uns wieder ein absolut interessanter Mann.“ Vorteil Neuer, von Rensing war da nicht die Rede. Am Sonntag kann er für sich kräftig Werbung machen.

Patrick Strasser

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