Rekordserie: Knackt Bayern den HSV?

Gewinnt Pep in Hoffenheim, wäre die Mannschaft in der Liga 36 Spiele unbesiegt, wie der HSV vor 30 Jahren. „Die Bayern haben eigentlich keinen Gegner mehr in Deutschland”
München - Ein Spiel noch, dann sind die Rekord-Bayern eine weitere Bestmarke reicher. 90 Minuten noch, in Hoffenheim, dann wäre der FC Bayern 36 Liga-Spiele in Folge unbesiegt – und hätte damit die alte Bestmarke des Hamburger SV aus dem Jahr 1983 eingestellt.
Ein Rekord, der für die Ewigkeit gemacht schien. Mit 30 Jahren Abstand allerdings sehen die einstigen HSV-Granden altersmilde ihrer Entthronung entgegen. Felix Magath, seinerzeit HSV-Lenker im Mittelfeld, kann sich jedenfalls nicht mehr vorstellen, dass der Triple-Gewinner unter Pep Guardiola ins Straucheln gerät. „Diese Bayern haben eigentlich keinen Gegner mehr, jedenfalls nicht in Deutschland. Und das Selbstbewusstsein wächst mit jedem Spiel”, glaubt der 60 Jahre alte Ex-Bayern-Trainer.
Was meinen Sie? Sind das die besten Bayern aller Zeiten?
Dass der Rekord wackelt: die HSV-Legenden nehmen’s locker. „Das tut mir überhaupt nicht weh. Die Bayern waren ohnehin die Einzigen, die es überhaupt schaffen konnten”, sagt Ditmar Jakobs. Auch Teamkollege Manfred Kaltz, einst als Bananenflankengeber für Horst Hrubesch gefürchtet, lässt keine Wehmut aufkommen: „Jede Serie geht einmal zu Ende. Es ist eine andere Zeit angebrochen, die Bayern dominieren.”
Wie die Bayern schienen auch die Hanseaten 1983 unbesiegbar – bis zu jenem 29. Januar 1983, als nach fast einem Jahr ausgerechnet das Nordderby bei Werder Bremen mit 2:3 verloren ging. Für die Titelverteidigung reichte es dennoch – und der HSV krönte die beste Saison seiner Vereinsgeschichte mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister.
Zur damaligen Serie sagt Kaltz: „Wir haben nur für den Fußball gelebt – mal mehr, mal weniger.” Es waren eben noch andere Zeiten. Jakobs neidet den heutigen Profis die um ein vielfaches höheren Gehälter nicht, schränkt aber ein klein wenig ein: „Weh tut mir vielmehr, dass wir zu unserer besten Zeit in Hamburg nicht in einem so tollen Stadion spielen konnten.”