Reichlich Transfer-Einnahmen: Wie der FC Bayern von den Insel-Riesen profitiert

München - 137,5 Millionen Euro hat der FC Bayern in diesem Sommer bislang für neue Spieler ausgegeben (Stand: 28. Juli). Damit sind die Münchner auch weiterhin der Rekord-Einkäufer in Europa. Doch um Superstars wie Matthijs de Ligt (67 Mio. Euro) oder Sadio Mané (32 Mio. Euro) finanzieren zu können, müssen auch Einnahmen her – und hier schlagen sich die Bayern in diesem Sommer außergewöhnlich gut.
Denn neben dem Transfer von Robert Lewandowski zum FC Barcelona für 45 Millionen Euro sorgen vor allem die Wechsel in die Premier League für einen (unerwarteten) Geldregen an der Säbener Straße. Neuestes Beispiel: Chris Richards, dessen Wechsel zu Crystal Palace am Mittwochabend offiziell gemacht wurde.
Die kolportiere Ablöse für den US-Amerikaner beträgt zwölf Millionen Euro, mit Boni könnten acht weitere Millionen hinzukommen. Zwar hat sich der FC Dallas, Richards' Ausbildungsverein, durch eine Klausel 35 Prozent der Ablöse gesichert (rund 4,2 Mio. Euro), dennoch bleibt für Sportvorstand Hasan Salihamidzic und die Führungsriege der Bayern am Ende ein Plus – vor allem, wenn diverse Bonuszahlungen noch hinzukommen. Richards war 2019 für 5,3 Millionen Euro Ablöse nach München gekommen.

Zwei andere Beispiele zeigen ebenfalls und teils noch deutlicher, wie der FC Bayern von den zahlungskräftigen Vereinen aus England profitiert. Etwa Marc Roca, der nach zwei Jahren in München für zwölf Millionen Euro nach Leeds verkauft wurde (die Engländer stehen bei den Transferausgaben in diesem Sommer mit 108,6 Millionen Euro übrigens auf Platz vier). Geholt haben ihn die Bayern damals für neun Millionen Euro. Macht immerhin ein Plus von drei Millionen Euro – ohne Boni.
Omar Richards: Ein Top-Deal von Salihamidzic
Einen noch besseren Deal landete Salihamidzic bei Omar Richards, der nach einem Jahr bei den Bayern schon wieder weitergezogen ist. Der Linksverteidiger kam 2021 ablösefrei zum deutschen Rekordmeister, Nottingham Forest ließ sich die Dienste des 24-Jährigen 8,5 Millionen Euro kosten.
Die drei Bayern-Transfers zeigen, dass die Premier-League-Klubs zumindest finanziell in einer anderen Liga spielen. Hier können selbst Vereine, die in der Saison wohl nur im Tabellen-Mittelfeld landen werden, Ablösen und Gehälter zahlen, von denen die meisten Bundesligisten nur träumen können. Der Grund dafür ist mittlerweile hinlänglich bekannt: Die TV-Gelder auf der Insel spülen Millionen und Milliarden in die Kassen der Vereine. Andere Ligen haben da mit großem Abstand das Nachsehen... Zumindest was das Geld angeht, sind die Vereine aus England im Vergleich zu vielen anderen europäischen Top-Klubs also Riesen.
In diesem Sommer wird diese Tatsache aber zum Vorteil für die Bayern. Und ein Ende ist vielleicht noch gar nicht in Sicht: Joshua Zirkzee gilt noch als Verkaufskandidat an der Säbener Straße. Die meisten Interessenten kommen – wie sollte es auch anders sein – aus der Premier League. Der nächste Deal könnte also schon bald folgen.