Raúl: Kommt er oder kommt er nicht?
München - Dass Pep Guardiola ab 1. Juli den FC Bayern trainiert, ist seit Mittwoch fix. Fraglich ist nur noch, wen der ehemalige Coach des FC Barcelona als Co-Trainer mitbringt.
Der öffentlich-rechtliche TV-Sender "TVE" und der öffentlich-rechtliche Radiosender "RNE" berichteten am Samstagabend in Spanien, Raúl González Blanco werde Guardiola nach München begleiten.
Raúl spielte von 1994 bis 2010 für Real Madrid, war Kapitän der spanischen Nationalmannschaft und lief von 2010 bis 2012 für den FC Schalke 04 auf. Aktuell lässt der 35-Jährige seine Karriere in Katar bei Al-Sadd ausklingen.
Guardiola und Raúl kennen sich aus der Nationalmannschaft, sind seit Jahren befreundet. Laut Guardiola-Biograf Guillem Balagué hatte Raúl seinem Freund in den vergangenen Wochen von der Bundesliga vorgeschwärmt.
Im Bayern-Trainingslager in Doha/Katar, war es zudem zu einem Treffen zwischen Raúl und dem scheidenden Bayern-Trainer Jupp Heynckes gekommen, der zu dem Zeitpunkt schon vom Guardiola-Coup gewusst haben dürfte.
In spanischen Medien wurden neben Raúl jedoch auch schon die ehemaligen FC-Barcelona-Mitarbeiter Manel Estiarte, Lorenzo Buenaventura, Luis Enrique, sowie Juan Manuel Lillo und Roberto Baggio als mögliche Kandidaten genannt.
Auch Stefan Effenberg wurde ins Gespräch gebracht. Effenberg und Guardiola hatten 2004 gemeinsam in der katarischen Liga gespielt, waren sich damals mehrfach über den Weg gelaufen. Nach AZ-Informationen hat der Ex-Bayern-Spieler, der während seiner Trainerausbildung auch an der Säbener Straße hospitierte, derzeit keinen Kontakt zum FC Bayern.
Bei "Liga total!" wollte Bayern-Präsident Uli Hoeneß sich am Samstag nicht zu Spekulationen über Effenberg äußern: "Darum kümmere ich mich überhaupt nicht. Das ist Sache von Matthias Sammer – zusammen mit Pep Guardiola und Karl-Heinz Rummenigge, das alles zu klären. Bei den Gesprächen, bei denen ich dabei war, war klar, dass Pep Guardiola zwei Leute mitbringt – das war’s."
In der "ARD-Sportschau" reagierte er unwirscher: "Wir sollten uns jetzt schnell wieder um die Meisterschaft, Champions League und DFB-Pokal kümmern. Wer bei uns nächste Saison die Bälle aufpumpt und die Eckfahnen trägt, ist mir jetzt sowas von egal."
Am Mittwoch hatte schon die spanische Sporttageszeitung "Sport" Raúl ins Spiel gebracht, war später aber zurückgerudert. Auch weil die Meldung aus dem Guardiola-Lager dementiert wurde. "Die sozialen Netzwerke sind der Hammer, dort schreiben sie sogar, Raúl Gonzalez wird Co-Trainer", meinte Guardiolas Berater José María Orobitg und bezeichnete einige Gerüchte schlicht als "Lügen".