Rassismus-Skandal am Bayern-Campus: Fans mit Protest-Botschaft an Weihnachten

Für den FC Bayern ist die Rassismus-Affäre am eigenen Campus aufgearbeitet - für Teile der eigenen Fans allerdings nicht. Auch an Weihnachten machen die Anhänger ihrem Ärger Luft.
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Bild vom Morgen des 24. Dezember: "Rassismus. Macht. Sauer", steht auf der Steinwand am Bayern-Campus geschrieben.
Bild vom Morgen des 24. Dezember: "Rassismus. Macht. Sauer", steht auf der Steinwand am Bayern-Campus geschrieben. © AZ

München - Der Rassismus-Skandal am hauseigenen Campus zählt zu den wenigen negativen Punkten in einem sonst makellosen Jahr des FC Bayern.

Bekannt wurde die Affäre im August nach einer Reportage des Magazins "Sport Inside" des WDR. Demnach würden schwere Vorwürfe gegen einen Vereinsmitarbeiter erhoben, der schon lange unter anderem als Trainer in der Jugendabteilung aktiv gewesen war. In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern soll der Mitarbeiter rassistische Ausdrücke verwendet haben, sogar der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf. Der Trainer wurde kurz darauf vom Verein entlassen.

Aufarbeitung der Rassismus-Affäre: Bayern-Fans unzufrieden

Um die Vorfälle aufzuarbeiten, strengte die Rechtsabteilung der Bayern daraufhin auch interne Ermittlungen an. Dass sich diese über Wochen hinzogen, sorgte bei Teilen der Fans für großes Unverständnis. Ihren Ärger brachten die Anhänger mehrfach mit kritischen Bannern im Bereich des Campus zum Ausdruck. Der Klub sitze den Skandal lediglich aus und habe nur wenig Interesse an einer vollständigen Aufklärung, so der Tenor.

© Twitter@alex_muc86

Mit dem Abschluss der internen Ermittlungen Mitte Oktober, in dessen Zuge ein struktureller und personeller Neuanfang angekündigt wurde, war die Affäre für den Klub abgehakt. Den eigenen Fans reicht das allerdings nicht.

In den Fokus der Kritik aus den eigenen Reihen rückte zuletzt vermehrt Campus-Chef Jochen Sauer. Schon im November hatten Unbekannte an der steinernen Wand neben der Zufahrt zum NLZ mit roter Farbe die Worte "Rassismus. Macht. Sauer." geschrieben. Die Botschaft wurde kurz darauf entfernt.

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An Weihnachten: Erneute Protest-Botschaft an Sauer

Beendet ist das Thema damit allerdings nicht, zumindest für die Fans. In der Nacht auf den 24. Dezember malten Unbekannte eine erneute Protest-Botschaft an die Steinwand am Campus, wieder war Sauer der Adressat. Da über die Feiertage keine Firma mit dem Entfernen der Farbe beauftragt werden kann, wurde provisorisch ein Bauzaun mit Abdeckfolie vor die Mauer gestellt.

Bild vom Morgen des 24. Dezember: "Rassismus. Macht. Sauer", steht auf der Steinwand am Bayern-Campus geschrieben.
Bild vom Morgen des 24. Dezember: "Rassismus. Macht. Sauer", steht auf der Steinwand am Bayern-Campus geschrieben. © AZ

Sauer selbst hatte sich schockiert über die Vorfälle am NLZ gezeigt. "Wir hatten keine Ahnung, dass es – in einem Teilbereich unseres Campus – zu rassistischen Äußerungen gekommen war. Für uns war sofort klar, dass wir diese Vorwürfe sofort untersuchen und aufklären müssen", sagte der Campus-Chef vor einigen Wochen gegenüber dem "Münchner Merkur".  Zumindest in den Augen einiger Anhänger ist dies nur unzureichend geschehen.

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16 Kommentare
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  • KUMMUC am 27.12.2020 10:43 Uhr / Bewertung:

    Links weil Rechts sich nicht über Rassismus aufregen würde, wril die Schickeria ständig mit linken Parolen, Bannern und Gemecker auffällt und ein normales Mitglied des FC Bayern sicher nicht das Eigentum des Vereins beschmiert und zu Weihnachten keine Schlagzeilen produzieren will zur Selbstdarstellung.

    Pick, ich brauche hier keine Selbstreflektion, ich brauche keine Sachbeschädigung durch Schmierfinken, die mit dieser sinnlosen Tat nichts verbessern, sondern sich nur in Szene setzen wollen.

  • Oberfranken72 am 27.12.2020 08:58 Uhr / Bewertung:

    Richtig, Diese Selbstdarsteller, gehen mir auch schon Jahre lang auf den Sack. Meinen, die Weisheit mit Löffel gefressen zu haben, sind aber doof, wie 3 m Feldweg. Lasst in der Überschrift bitte das Wort Bayern Fans raus, denn 99,9 % Bayern Fans, wollen mit diesen Linken Selbstdarstellern nichts zu tun haben....Das hat nichts mit dem Thema an sich zu tun, aber ich vertraue einmal darauf, dass der FC Bayern das Problem auch ohne diese Spatzenhirne lösen wird.

  • am 26.12.2020 23:25 Uhr / Bewertung:

    Mich würde interessieren, was der Beschuldigte gesagt haben soll? Waren es rassistische Aussagen oder klingt das nur für den hyperventilierenden Zeitgeist als Rassismus? Ansonsten kann man nur sagen, dass wieder die üblichen Schmierer am Werk waren.

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