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Nach dem souveränen Achtelfinal-Einzug: Wo stehen die Bayern im Vergleich mit Europas Top-Klubs? Sind sie schon reif für den Titel? Der AZ-Check.
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Zwei, die sich gern haben: Jürgen Klinsmann und "Filou" Ribéry.
dpa Zwei, die sich gern haben: Jürgen Klinsmann und "Filou" Ribéry.

Nach dem souveränen Achtelfinal-Einzug: Wo stehen die Bayern im Vergleich mit Europas Top-Klubs? Sind sie schon reif für den Titel? Der AZ-Check.

MÜNCHEN Viertelfinale. Mindestens. Wenn nicht gar Halbfinale. Na ja, Moment. Verglichen mit anderen Trainern im Grunde doch Finale. Die Jubelsprünge des Jürgen Klinsmann haben Final-Qualität. Dabei war es „nur“ der Führungstreffer in der Gruppenphase der Champions League gegen Steaua Bukarest, einen Gegner von deutlich geringerem europäischem Format.

Achtelfinale. Mindestens. Wenn nicht gar mehr. Die Bayern stehen nach dem 3:0 gegen die Rumänen erstmals seit zwei Jahren wieder in der K.o.-Runde. Wieder zurück in der Elite der Elite. Dann, ab Frühjahr, wenn aussortiert wird, Runde für Runde. Aus 16 mach zwei bis zum Finale.

Dann gilt’s. Sie stehen im Achtelfinale. Und keiner weiß: Wo stehen sie? Wie gut sind die Bayern im Comeback-Jahr in der First Class des europäischen Vereinsfußballs. „Die Spiele, die jetzt in der Champions League auf uns zukommen, sind alle 50:50-Spiele. Wir trauen uns viel zu und wollen weiter auf allen drei Hochzeiten tanzen.“

Am Königstanz, an der Champions League, wird Klinsmann gemessen. „Wir sind vielleicht nicht der große Favorit, aber es ist wieder sehr schwierig, den FC Bayern zu schlagen“, meinte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge kürzlich. Die Bayern 2008 – gerne wieder groß. Aber vorsichtig optimistisch. Die AZ durchleuchtet Mannschaft plus Trainerstab – sind sie wirklich schon reif für große Taten? Gar für das Finale am 27. Mai 2009? Der Kriterien-Vergleich in der AZ mit der Bewertung von einem (drohendes Achtelfinal-Aus) bis fünf Sterne (titelfreif).

TEMPOFUSSBALL

Klinsmanns liebstes Kind. Er möchte der Mannschaft einen One-Touch-Fußball nach englischem Vorbild eintrichtern. Gute Ansätze sind zu erkennen, meist allerdings nur bei Kontern. Ein Tempofußball à la Barca oder ManU ist eben nicht so schnell zu erlernen.

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KREATIVITÄT

Die Bayern haben Ribéry. Das macht schon einmal eine Menge aus. Plus Schweinsteiger und Zé Roberto. „Da sind die Bayern auch im europäischen Vergleich bestens besetzt – die können’s“, sagte Ex-Weltmeister Andreas Brehme der AZ. Doch reicht das? Reicht ein Toni Kroos in der Hinterhand? Die Bank scheint für Notfälle zu schwach besetzt.

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KILLERINSTINKT

Die Chancenverwertung war mangelhaft gegen Bukarest, dennoch ist das Sturm-Duo Klose/Toni eines der besten in Europa – höchstens Berbatow/Rooney (ManU) oder Henry/Eto’o (Barcelona) können da mithalten.

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ABWEHRVERHALTEN

Mit Lucio und Demichelis spielen zwei der weltweit besten Innenverteidiger beim FC Bayern, auch Lahm (links) ist einer der besten seines Faches. Nur die rechte Seite fällt ein wenig ab. Brehme: „Hinten müssen sie sich stabilisieren. Und in den Spielen gegen große Mannschaften ist das meist der Knackpunkt, da werden die Partien entschieden.“

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TORWARTSPIEL

Michael Rensing ist in der Champions League noch ungeschlagen, hat allerdings auch erst sieben Spiele gemacht. Es ist das Jahr eins nach Oliver Kahn, auf höchstem europäischem Niveau muss er sich noch beweisen. „Er braucht Zeit und ständige Spielpraxis. Ich setze auf ihn“, sagte Brehme, „er wächst mit den Aufgaben.“

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CLEVERNESS

Es geht darum, ein Spiel zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Taktik über die Zeit zu bringen. Damit haben die Bayern allerdings selbst in der Liga ihre Mühe. Dennoch lobte Präsident Beckenbauer nach dem Bukarest-Spiel: „Was besonders gefällt ist, dass die Mannschaft wirklich über 90 Minuten konzentriert sein kann.“

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DER TRAINER

Es ist Klinsmanns Lehrjahr. Das Achtelfinale in dieser Gruppe war „Pflicht“ (Brehme), erst in den K.o.-Spielen wird sich zeigen, wie flexibel und gewitzt der Coach auf bestimmte Spielsituationen reagieren kann.

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Patrick Strasser

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