Qualvoll qualifiziert fürs Achtelfinale

Dem FC Bayern reicht ein 1:1 beim FC Valencia zum Einzug ins Champions-League-Achtelfinale. Doch es war ein Zitterspiel: Obwohl in Überzahl, lagen sie sogar zurück – bis Müller traf (82.).
Valencia - Schön war das nicht, aber letztlich zielführend: Mit einem mühsamen 1:1 beim FC Valencia hat sich der FC Bayern schon an Spieltag fünf für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Das letzte Spiel in zwei Wochen gegen Borissow entscheidet nun über den Gruppensieg, wird aber wohl ein ruhigerer Abend als der in Valencia.
Eine Stunde lang spielte Bayern gegen nur zehn Spanier, die einen Spieler durch Platzverweis verloren hatten. Doch nur selten gelang es, diese Überzahl auszunutzen. Im Gegenteil: In Minute 77 traf Valencias Linksfuß Sofiane Feghouli mit einem von Dante abgefälschten Schuss zum 1:0.
Keeper Manuel Neuer meinte: „Eine ungückliche Situation. Ich hätte den Ball ganz klar gehalten. Aber es war besser, dass er reinging. Denn sonst hätte es gelbrot für Dante und Elfmeter gegeben. So ist Dante im nächsten Spiel dabei.“
Coach Jupp Heynckes schickte nun auch noch den Comebacker Mario Gomez für den von Schmerzen geplagten Franck Ribéry ins Spiel, und prompt traf Thomas Müller zum 1:1 (82.). Das Ende einer qualvollen Qualifikation. Heynckes resümierte: „Valencia hat ein Klasse-Spiel gemacht. Bis auf zwei Chancen in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, diesen Abwehrriegel zu brechen.“
Dabei stand der Gewinner schon vor dem Anpfiff fest: Valencia. Der OSC Lille hatte die Spanier mit seinem 2:0-Sieg in Borissow ins Achtelfinale geschossen, aber auch dem FC Bayern Schützenhilfe geleistet. Die Münchner hätten sich also mit einem Remis für die K.o.-Runde qualifizieren können.
An der Ausgangslage habe sich nichts geändert, meinte Sportvorstand Matthias Sammer: „Die Marschrichtung war vorab klar: Wir wollen gewinnen. Taktieren können wir auch nicht.“ Ober-Taktiker Heynckes rotierte Lahm, Ribéry, Martinez und Pizarro wieder ins Team, Badstuber gab sein Comeback als Innenverteidiger, und Gomez saß erstmals in dieser Saison auf der Bank. Mehr als 42000 Zuschauer wollten das Spiel nicht sehen - einige Lücken waren im Estadio de Mestalla auszumachen.
Spanien-Kenner Heynckes konnte das erklären („Die Leute haben kein Geld, um ins Stadion oder in die Tapas-Bar zu gehen“) und wusste auch um die „vorsichtige“ Spielweise der Gastgeber. Er behielt Recht. Freunde von 4:4-Wildwasserspielen fanden keinen Spaß an dem lange Zeit freudlosen Kick.
Zwei Kopfbälle von Dante waren bis zur 32.Minute die Höhepunkte. Dann hatte Valencias Top-Stürmer Roberto Soldado seinen ersten Auftritt, ließ Badstuber stehen, ehe Feghouli Neuer aus kurzer Distanz prüfte: Prüfung mit Glanzparade bestanden!
Eine Minute später rauschte Antonio Barragan Alaba brutal in die Beine: rote Karte! Doch trotz Überzahl blieben die Chancen aus, auch in Durchgang zwei. Wie schon in Nürnberg. Der Express -Express scheint ins Stottern zu geraten.