Prominente Abgänge: FC Bayern verliert Millionen an Werbewert

In den vergangenen Jahren haben den FC Bayern zahlreiche prominente Stars verlassen. Dies schlägt sich auch im Werbewert des Klubs wieder. Laut einer Auswertung einer Marketingagentur beläuft sich der Verlust nach den Abgängen von Alaba und Co. auf eine namhafte Millionen-Summe.
von  AZ
Jérôme Boateng, David Alaba und Javi Martínez (l-r) haben den FC Bayern im Sommer verlassen.
Jérôme Boateng, David Alaba und Javi Martínez (l-r) haben den FC Bayern im Sommer verlassen. © picture alliance / Sven Hoppe/dpa/Archiv

München - Hansi Flick hatte es schon in der vergangenen Saison moniert und auch in diesem Sommer wird viel darüber diskutiert: Der Kader des FC Bayern ist in den vergangenen Jahren sukzessive schwächer geworden.

Seit dem Triple-Triumph 2020 haben mit Philippe Coutinho, Ivan Perisic, Thiago, David Alaba, Javi Martínez und Jérôme Boateng zahlreiche Hochkaräter den Klub verlassen. Auf der anderen Zugangsseite finden sich mit Leroy Sané und Dayot Upamecano nur zwei neue Stars.

Während sich die Kaderveränderungen bislang eher weniger auf die Leistung auf dem Platz durchschlägt - die Bayern haben in den vergangenen zwölf Monaten immerhin ganze sieben Titel geholt -, macht sich der mit weniger Hochkarätern besetzte Kader in Sachen Werbewert hingegen deutlich bemerkbar. Dies geht aus einer Auswertung der Marketingagentur "web-netz" hervor.

Auswertung: FC Bayern verliert 8,1 Millionen Euro an Werbewert!

Schließlich stellen die Spieler neben dem sportlichen Wert auch einen werblichen Wert für einen Klub dar – und den nehmen die Stars bei einem Abgang mit. Wie hoch dieser ist, lässt sich mit Hilfe des sogenannten "Mediamehrwerts" errechnen.

Dieser berechnet sich aus der Reichweite der Spieler in den sozialen Netzwerken und dem Preis, den Fußballklubs für Werbung in herkömmlichen Medien bezahlen müssten, um gleich viele Personen zu erreichen. Je mehr Follower ein Spieler auf Facebook, Instagram & Co. als Markenbotschafter hat, desto wertvoller ist er auch für den Klub.

Ein Blick auf das aktuelle Transferfenster zeigt, dass der Marketingwert der Spieler auch für einen finanziell solide aufgestellten Verein wie den FC Bayern durchaus relevant ist. Laut der Auswertung von "web-netz" haben die Münchner alleine in diesem Sommer einen Social-Media-Mehrwert in Höhe von ganzen 8,1 Millionen Euro verloren!

Social-Media-Reichweite: Upamecano kann Abgänge nicht kompensieren

"Mit herkömmlichen Medien kostet es etwa 20 Euro, um 1.000 Empfänger zu erreichen. Es gilt die Faustregel, dass Stars auf ihren Social-Media-Kanälen etwa 10 - 15 Prozent ihrer Follower erreichen, auf Instagram sogar 30 Prozent", heißt es von "web-netz".

Was das konkret für die Bayern bedeutet? "Im aktuellen FC Bayern-Fall gehen mit Alaba, Boateng und Martínez beispielsweise auch mehr als 15 Millionen Instagram Follower. Das bedeutet eine Einbuße in Höhe von ca. 5.5 Mio. Euro! Star-Einkauf Upamecano von RB Leipzig war zwar teuer, bringt allerdings keinen Mediamehrwert mit 392.000 Instagram Follower nach München."

Bittere Bilanz: Laut der Marketingagentur "web-netz" hat der FC Bayern nach den Abgängen in diesem Sommer über acht Millionen Euro an Werbewert verloren.
Bittere Bilanz: Laut der Marketingagentur "web-netz" hat der FC Bayern nach den Abgängen in diesem Sommer über acht Millionen Euro an Werbewert verloren. © webnetz

Auch bei Social Media: Lewandowski ist einsame Spitze

Auch in den vergangenen Jahren ließen die Münchner immer wieder äußerst reichweitenstarke Stars ziehen. Prominentestes Beispiel ist wohl der kolumbianische Spielmacher James, der zwischen 2017 und 2019 von Real Madrid ausgeliehen wurde und bei Instagram und Facebook 83 Millionen Follower hat. Philippe Coutinho, der in der Saison 2019/20 auf Leihbasis für die Münchner spielte, kommt auf 25,5 Millionen Instagram-Follower.

Der reichweitenstärkste und in Sachen Marketingwert teuerste Bayern-Star im aktuellen Kader ist übrigens Weltfußballer Robert Lewandowski, dem bei Instagram und Facebook auf 43 Millionen User folgen. Die Plätze zwei und drei belegen Thomas Müller (25 Millionen) und Leroy Sané (11,5 Millionen).

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