Pro und Kontra: Gelb für Trikot-Ausziehen

Pro von Florian Bogner
Oliver Bierhoff, der EM-Held von 1996, war gefühlt der Erste, der sich vor lauter Jubel das Trikot vom Leib riss. Der Regel nach ist das eine Unsportlichkeit. Und das sehe ich genau so. Franck Ribéry mag auf sein Sixpack fürchterlich stolz sein, mir zeigen muss er es deswegen nicht. Wenn ich nackte Oberkörper sehen will, gehe ich zu den Chippendales. Alleine, wie lange Ribéry brauchte, um sein Trikot wieder anzuziehen, war unsportlich dem Gegner gegenüber (zumal es nur eine Minute Nachspielzeit gab). Und die Vorbildfunktion? Sollen sich Sechsjährige, die jetzt schon allerhand Käse der Profis nachmachen, sich demnächst auch auf dem Hof nackig machen? Bierhoff, was hast Du getan.
Kontra von Marco Fenske
Ganz ehrlich? Der nackte Jubellauf von Franck Ribéry gegen Nürnberg war das Beste, was dieses Spiel für den Zuschauer zu bieten hatte. Es war die pure Freude, die pure Emotion. Genau das, was Fans sehen wollen, wofür sie Eintritt zahlen! Tolle Tore, tolle Spiele – und eben: Emotionen. Man fragt sich, warum es diese Regel überhaupt gibt, dass ein Spieler Gelb sieht, wenn er sich sein Trikot auszieht – also dieselbe (!) Bestrafung bekommt wie einer, der im Mittelfeld seinen Gegenspieler mal richtig umsäbelt. Das ist so unverhältnismäßig wie diese ewige Ermahnen und Auf-die-Tribüne-schicken der Trainer. Wenn ich einen Regel-Wunsch habe, dann den: Lasst wieder mehr Emotionen zu, bitte!