Pro & Kontra: Hilft Sammers Wutrede Pep?
Die AZ-Redakteure Patrick Strasser und Gunnar Jans diskutieren die Wirkung des Wutanfalls von Bayerns Sportvorstand auf Trainer Guardiola.
Pro von Patrick Strasser:
Aber ja! Sammer hat das Recht, es ist sogar seine Pflicht, als Sportdirektor, deutlich zu werden – vor allem, wenn zu große Schunkel- und Selbstlob-Gefahr herrscht. Von Uli Hoeneß, der pausierenden Abteilung Attacke, hat er gelernt: Do the unexpected! Und stelle dich vor den Trainer. Auch beim Brüllen! Guardiola baut gerade eine Beziehung zur Mannschaft auf, zieht es vor, nur intern Tacheles zu reden. Gut so! Pep und sein Team müssen sich finden, da ist es besser, wenn Sammer den Wüterich spielt.
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Kontra von Gunnar Jans:
Abwarten. Zunächst mal hat Sammer mit seiner Tirade: uns geholfen. Den Medien. Und aus einem mauen Kick eine kracherte Geschichte gemacht, bei der die Bayern schlecht aussehen. Ob sich auch Guardiola bedankt? Der Sportvorstand hat – ohne Not – den Charakter des Teams in Frage gestellt und so dem Trainer, auf den das zurückfallen kann, einen Bärendienst erwiesen. Bei Hoeneß waren diese Attacken antizyklisch, bei Sammer sind sie erwartbar. Das kann auch nerven: die Mannschaft. Und den Pep.