Präsident Hoeneß froh nach Bayern-Pleite

Das 2:3 gegen Manchester City und die Folgen: Trainer Guardiola warnt seine Stars, Präsident Hoeneß ist nach der Pleite sogar froh. Die AZ sagt, wer bei Bayern von der Niederlage profitieren kann    
von  ps, fbo

 

 

Das 2:3 gegen ManCity und die Folgen: Guardiola warnt seine Stars, Hoeneß ist nach der Pleite sogar froh. Die AZ sagt, wer bei Bayern von der Niederlage profitieren kann

 

München - Es war Manuel Neuer, der sich traute, nach dem 2:3 gegen Manchester City den Vergleich zu ziehen. Die Nummer mit Arsenal. Im März verlor man in der Allianz Arena gegen die Londoner 0:2, kam durch den 3:1-Hinspielerfolg ins Viertelfinale. Die letzte Pleite in der Champions League, wieder diese Briten! Alles gut gegangen.

Bayern ist Gruppenerster geblieben, da lässt sich leicht reden. „Das war nicht die schlimmste Niederlage“, sagte also Neuer, „so fahren wir mit einem Schmunzeln nach Hause.“ Ein bisschen Frieden mit einer Pleite. Verbunden mit der Hoffnung auf einen Lern-Effekt. Präsident Uli Hoeneß sagte am Tag nach der Pleite: „Diese ewige Rekordjagd – ich bin froh, dass es zu Ende ist und wir jetzt jeden Samstag einfach wieder nur um drei Punkte spielen. Wir spielen am Samstag gegen Hamburg, müssen dabei nicht noch zehn weiteren Rekorden nachjagen, keinen weiteren aufstellen, sondern es geht um was ganz einfaches: ein Fußballspiel zu gewinnen. Das macht die Dinge einfacher. Man kann sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren.“ Ein Warnschuss zur rechten Zeit, sozusagen.

Die AZ zeigt, für wen Ziele die Niederlage ein Gewinn sein könnte, aus der Abteilung: schöner Schock!

Pep Guardiola: Vor jedem Spiel musste er seine Triple-Sieger und Rekordfresser warnen: Oh, Augsburg im Pokal! Vorsicht, Bremen! Das schwerste Spiel der Saison wird das nächste, etc. Vorbei. Nun hat das Mahnen und Warnen wieder einen Sinn. Schon vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Hamburger SV. Hätten die Bayern gegen Manchester gewonnen, würde man nur vom letzten Nord-Süd-Duell reden, dem 9:2 vom März. Nun sagte Pep: „Wir hören immer nur, alles ist kein Problem, Bayern ist Supermannschaft, gewinnt immer. Nein, nein, nein. Europa ist sehr schwierig.“

Matthias Sammer: Nein, natürlich wollte der Sportdirektor nichts sagen am Dienstagabend. Er spricht und mahnt doch nur, wenn die Bayern gewinnen. Seine Logik ist doch: Bei Niederlagen nach innen wirken und aufbauen, bei Erfolgen nach außen den Motzki spielen. Seit dem 2:3 gegen Manchester dürfte die Zeit für einen erneuten Sammer-Auftritt, eventuell vor der Klub-WM in Marokko (Achtung, keine selbstverständlichen Siege einfordern!), deutlich näher gerückt sein.

Rafinha: Weil Kapitän Philipp Lahm wieder fit war nach seiner Zerrung und Trainer Pep Guardiola das Herz des Mittelfelds mit Thiago, Kroos und Götze nicht auseinanderreißen wollte, kehrte Lahm auf die Rechtsverteidiger-Position zurück - und Rafinha war draußen. Ein Gewinner unter Verlierern? Fakt ist: Rafinha hat diese Saison 23 von 26 Pflichtspielen mitgemacht. Bei Bayerns zwei Saisonpleiten (die erste war das 2:4 im Supercup Ende Juli in Dortmund) saß er auch draußen. Insgesamt ist der Brasilianer seit 46 (!) Pflichtspielen mit Bayern ungeschlagen, die letzte Pleite erlebte er am 3. März 2012 in Leverkusen (0:2).

Die Statistik-Freunde: Thomas Müller scherzte: „Außer dass die Rekorde jetzt futsch sind, ist nicht viel passiert.“ Elf Pflichtspielsiegen in Folge – vorbei. Zehn Champions-League-Siege hintereinander – abgerissen. Nie mehr als zwei Gegentore seit der Supercup-Pleite (2:4) – perdu. Was bleibt: In den letzten 42 Pflichtspielen hat Bayern immer ein Tor geschossen. Letztmals nicht: beim 0:2 gegen Arsenal.

 

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