Positiver Corona-Test durchkreuzt Bayerns Transferpläne mit Corentin Tolisso
München - Die Bosse des FC Bayern predigen es beinahe täglich: Große Transfers wird es in diesem Sommer nicht mehr geben! Ohnehin ist es fraglich, ob die Münchner überhaupt noch einen Neuzugang verpflichten. Voraussetzung dafür wäre der Verkauf eines oder mehrerer Wackelkandidaten.
Tolisso war einst der Rekord-Neuzugang des FC Bayern
Einer von ihnen ist Corentin Tolisso. Der Franzose, der seit 2017 für die Bayern spielt, könnte bei einem passenden Angebot in diesem Sommer verkauft werden. Bereits unter Hansi Flick hat der einstige Rekord-Neuzugang (41,5 Millionen Euro von Olympique Lyon) nur noch eine untergeordnete Rolle im Mittelfeld der Münchner gespielt. Auch, weil ihn immer wieder schwerere Verletzungen zurückwarfen. Alleine in der vergangenen Saison verpasste er verletzungsbedingt 23 Pflichtspiele.
Unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann wird es für den Weltmeister von 2018 nicht einfacher – an den Mittelfeld-Stars Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller gibt es derzeit kein Vorbeikommen.
Gerüchte: Juventus und Neapel an Tolisso interessiert
Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, dass die italienischen Top-Klubs Juventus Turin und SSC Neapel Interesse an einer Verpflichtung haben sollen, wirklich konkret wurde es nie. Das wird nun vorerst wohl auch so bleiben, denn der positive Corona-Test des Franzosen torpediert die Transferpläne der Bayern-Bosse um Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic gewaltig.
Am Dienstag gaben die Bayern das Testergebnis bekannt. Eigentlich sollte auch Tolisso am Montag mit einigen Leistungstests an der Säbener Straße in die Vorbereitung starten, stattdessen verbringt er die häusliche Quarantäne nun in Frankreich. Damit verpasst Tolisso die nächsten Spiele, laut "Bild" soll er neben dem Pokalspiel gegen den Bremer SV (6. August) auch den Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach (13. August) verpassen.
Den Verantwortlichen entgeht so die Möglichkeit, den 26-Jährigen mit Einsätzen ins Schaufenster zu stellen. Auf der anderen Seite kann sich Tolisso wegen der Corona-Quarantäne in der Vorbereitung nicht Nagelsmann zeigen.
Corona-Fall wird zur Lose-Lose-Situation
Denn vor allem dort hätte Tolisso beweisen können, dass er vielleicht doch kein Verkaufskandidat, sondern vielmehr ein guter Back-Up für die Stars im Mittelfeld ist. Diese Chance entgeht ihm nun. Auch für die Bayern ist die Situation schwierig: Gerade in der Vorbereitung hätte es noch eine gute Gelegenheit gegeben, Tolisso zu präsentieren und für eine Verpflichtung interessant zu machen. Nagelsmann sagte zuletzt, dass die EM-Rückkehrer bereits am kommenden Samstag in einem Testspiel zum Einsatz kommen könnten. Gegner ist der SSC Neapel, ebenjener Verein, dem Interesse an Tolisso nachgesagt wurde. Durch den Corona-Fall verfliegt diese Chance nun. Eine Lose-Lose-Situation.
Bis zum 31. August ist das Transferfenster in Deutschland noch geöffnet, da bleibt natürlich noch etwas Zeit für einen Verkauf. Sollte kein adäquates Angebot mehr kommen, stehen die Bosse vor einem Problem: Tolissos Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, dann dürfte er ablösefrei wechseln.