Poldi und Schweinsteiger: „Schon in Ordnung, Kumpel“

Wie Bastian Schweinsteiger den Treffer seines Spezls Lukas Podolski ermöglicht – und was sie danach sagen. Warum sich die beiden beim Rückspiel nicht auf dem Platz begegnen werden.
fbo, G.J. |
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Wie Bastian Schweinsteiger den Treffer seines Spezls Lukas Podolski ermöglicht – und was sie danach sagen. Beim Rückspiel werden sie sich nicht begegnen: Der Bayern-Star ist gesperrt.

London - Lukas Podolski bekam den Mund nicht mehr zu vor lauter Grinsen. Als bei ihm vor dem Anpfiff die Spieler des FC Bayern zum Abklatschen vorbei liefen, muss sich sich Angreifer des FC Arsenal wie in der Kabine der Nationalmannschaft vorgekommen sein. So viele bekannte Gesichter!

Einen, den letzten in der Reihe, schloss Podolski dann sogar kurz in die Arme: Seinen Kumpel Bastian Schweinsteiger. Seit gemeinsamen Zeiten in der U19 kennen sie sich, seit neun Jahren spielen sie für Deutschland, zwischen 2006 und 2009 auch drei Jahre Seite an Seite für Bayern. Am Tag vor dem Spiel wurde Schweinsteiger gefragt, wie lange der letzte Kontakt zu Freund Poldi her sei. „So ungefähr 23 Minuten“, sagte er. Der Neu-Londoner hatte Schweinsteiger unmittelbar nach der Landung per SMS Willkommen geheißen. „Er freut sich einfach sehr, dass wir da sind“, sagte der Bayer.

Gestern Abend musste die Freundschaft aber ruhen. „Er hat ein gutes Herz, ist ein Super-Typ“, sagte Schweinsteiger vor dem Spiel, „aber er hat jetzt sein Leben und ich hab meins.“ Er hätte auch sagen können: Ich habe meine Mannschaft und er seine.

Auf dem Platz sind sie sich nicht groß in die Quere geraten. Im Gegenteil: Bei Podolskis Anschlusstreffer zum 1:2 hatte Schweinsteiger neben dem alten Gefährten gestanden, ihn aber gewähren lassen. „Ich war ja vor dem Spiel nicht für ihn eingeteilt“, sagte der Bayern-Star später, „aber in dieser Situation war ich schuld, da ist er mein Gegenspieler. Ich lasse ihn zu sehr aus den Augen. Naja, er ist ja mein Kumpel, das ist schon in Ordnung“, meinte Schweinsteiger augenzwinkernd.

Lesen Sie hier: Die Bayern in der Einzelkritik

Generös, dieser Vize-Kapitän des FC Bayern. Beim Rückspiel wird Podolski auf diese Großzügigkeit verzichten müssen: Schweinsteiger ist gesperrt. Weil er nach einem Foul an Thomas Müller sich beim Schiedsrichter beschwerte („Das war kein Foul!“), sah er die Gelbe Karte, seine dritte im laufenden Wettbewerb. „Ich wollte das natürlich nicht“, meinte Schweinsteiger, „vielleicht bin ich ein bisschen selber schuld – aber der Schiedsrichter hat viele Gelbe gegeben, obwohl man die nicht geben muss.“

Vergeben, vergessen, gar nicht so schlimm – weil er damit ja im Viertelfinale, das die Bayern wohl sicher haben, wieder einsetzbar ist. Und so gab es, nachdem zuletzt noch Altstars wie Günter Netzer und Olaf Thon harte Kritik an Schweinsteiger geäußert hatten, diesmal die Absolution von Franz Beckenbauer, der größtmöglichen Instanz unter allen TV-Experte: „Er war einer der besten auf dem Platz, mit vielen Impulsen, sehr laufstark, sehr ideenstark.“ Das Fazit des Kaisers bei Sky: „Nichts auszusetzen, Basti!“

Nach dem Spiel sind sich Schweinsteiger und Podolski, ausgewechselt in der 73. Minute, noch einmal begegnet. „Ich habe kurz mit Lukas gesprochen“, sagte Bayern, der seinem Spezl Trost zugesprochen hatte, „er fühlt sich ja eigentlich sehr wohl in London.“ An diesem Abend wohl etwas weniger. Aber Schweinsteiger wird ihn am 13. März sicher mit einer SMS begrüßen – in München.

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