Poldi: Sag’ zum Abschied laut Tschö

Weil die Rückkehr von Luca Toni ungewiss ist, wird Lukas Podolski immer wichtiger.
von  Abendzeitung
Feiert mit Schweinsteiger (oben) seine Tore: Lukas Podolski.
Feiert mit Schweinsteiger (oben) seine Tore: Lukas Podolski. © dpa

Weil die Rückkehr von Luca Toni ungewiss ist, wird Lukas Podolski immer wichtiger.

MÜNCHEN Wenn Lukas Podolski ein Tor gemacht hat, sind sie alle da. Auf schnellstem Wege. Es ist auffällig, wie leidenschaftlich und glückstrahlend die Mitspieler ihrem Poldi gratulieren, wenn er einen Treffer erzielt hat. In diesen Momenten lässt sich von der Tribüne oder am TV ablesen, wie angesehen oder gar beliebt ein Profi im Kreise seiner Kollegen ist.

Er ist eben immer noch Everybody’s Lukas. Das 1:0 war ein satter Linksschuss, das 2:0 ein gedankenschneller, technisch gekonnter Fallrückzieher. Und plötzlich ist der 23-Jährige wieder mittendrin. Kurz vor knapp. Kurz vor seinem Abschied. Nach dem Saisonende im Mai wechselt er zurück zum 1. FC Köln.

„Dass Lukas Fußball spielen kann, wussten wir. Jetzt zeigt er es endlich“, sagte Manager Uli Hoeneß. Ein kleiner Rüffel war darin versteckt – jetzt endlich. Kommt der Poldi-Aufschwung nicht reichlich spät? Hoeneß: „Es ist schade, dass er erst jetzt auftaut. Aber noch ist es nicht zu spät. Wir haben ja noch ein paar Spiele.“ Mindestens 13 in der Bundesliga und der Champions League zusammen. Viel Zeit für weitere Abschiedsgeschenke von Podolski. Denn ein Großteil der Spiele droht ohne Luca Toni stattzufinden.

Der Italiener, normalerweise gesetzt bei Trainer Jürgen Klinsmann, leidet seit dem 1:2 bei Hertha BSC Mitte Februar an Achillessehnenbeschwerden. Der Schuh drückt dermaßen auf die Sehne, dass seit knapp zwei Wochen kein reguläres Mannschaftstraining möglich und die Partie am Samstag in Bochum für Toni bereits gestrichen ist. Mannschaftsarzt Rüdiger Degwert: „Man muss von Tag zu Tag schauen.“ Rückkehr ungewiss. Möglicher Termin: Das Heimspiel am 21. März gegen den Karlsruher SC. Danach stehen zwei WM-Qualifikationsspiele mit Italien an (in Montenegro und gegen Irland), da will Toni unbedingt dabei sein – was man bei Bayern mit Sorge sieht. Was, wenn Toni danach – speziell im Champions-League-Viertelfinale – wieder aussetzen muss?

Plötzlich ist Podolski, von Klinsmann zu Stürmer Nr. 3 degradiert, unverzichtbar. Sogar der Coach lobte den lange Verschmähten: „Lukas will zeigen: ,Ich kann's. Wir haben den Wunsch, dass er sich mit Toren, Einsatz und Freude verabschiedet.“ Sie brauchen alles. Seine Tore, seine Fröhlichkeit. „Ich hoffe, dass er den Schwung bis zum Sommer mitnimmt“, meinte Sturmpartner Miroslav Klose.

Sag zum Abschied laut Tschö – Poldis Motto bis zum Sommer. Mit Toren & Titeln. „Ich will noch einmal Meister werden und in der Champions League so weit kommen wie möglich. Dann ist alles perfekt, dann kann ich nach Köln gehen“, sagte er. Es tut gut, wieder gebraucht zu werden: Klinsmann: „Lukas lauert auf jede Minute, die er spielen kann. Wir haben zehn ganz, ganz heiße Wochen vor uns.“ Es könnten Poldi-Wochen werden.

Patrick Strasser

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