Pokal gegen Wolfsburg: Shaqiris Attacke!

Drei Treffer vorbereitet, einen selbst erzielt: Es war das Spiel des Xherdan Shaqiri. „Ein wunderschöner Abend – ich bin gut drauf“
Patrick Strasser |
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Und jubeln kann er auch noch: Shaqiri hat das Zeug zum Stammspieler – und zum Publikumsliebling.
Sampics Und jubeln kann er auch noch: Shaqiri hat das Zeug zum Stammspieler – und zum Publikumsliebling.

MÜNCHEN - Der Mann hat alles drauf. Jede Position, jede Spielsituation. Beidfüßig? Logo! Es war der Abend des Xherdan Shaqiri beim Pokalfest gegen Wolfsburg.

Spätestens in der 50. Minute wurde der Schweizer zum Matchwinner. Mit links! Die ersten beiden Bayern-Treffer in Halbzeit eins hatte er mit rechts eingeleitet (zum 1:0 als Initiator, zum 2:0 als direkter Passgeber), auch den ersten Gomez-Treffer zum 4:1 hat er vorbereitet. So konnte sich Arjen Robben beim 21-Jährigen mit einer Vorlage revanchieren. Danke! Gruezi, 3:1. Und wie Shaqiri, Spitzname im Team „Shaq“, vollstreckte: eine Kopie seines Treffers zum 4:0 gegen Nürnberg am Samstag.

Es ist die Shaq-Spezialität: von rechts an der Strafraumgrenze in die Mitte ziehen und dann mit der linken Innenseite ganz verzwirbelt-gekonnt in die kurze Ecke vollstrecken, am besten durch die Beine eines Verteidigers, der bei der schnellen Bewegung nicht mit- und seine Haxen nicht zusammen bekommt. Danach machten die Mitspieler ihn größer, ließen den 1,69m-kleinen Kraftzwerg hochleben –zum roten Riesen.

Der Schweizer war die Unbekannte im Bayern-Spiel, da er Franck Ribéry ersetzen musste, der wegen einer Roten Karte aus dem Achtelfinale in Augsburg (2:0) gesperrt fehlte. Shaqiri machte sein bestes Saisonspiel. Schnell, spritzig, mit klaren Gedanken und Pässen. Ganz hielt er seine Position auf dem linken Flügel wie sonst Ribéry zwar nicht, er drängte immer in die Mitte. „Xherdan hat ein unglaubliches Spielverständnis“, meinte Mehmet Scholl als ARD-Experte. Auch Scholl war so ein Positionsgrenzgänger in der Offensive, mit deutlich weniger Muskeln als der Schweizer. Scholl: „An dem wird Bayern noch viel Freude haben.“

Gestern hatte sie vor allem Robben. Den Holländern schickte Shaqiri, ganz Spielgestalter, vor dem 1:0 (17.) rechts auf Sprint-Reise. Beim 2:0 (35.) bediente er Robben punktgenau. Wie beim 4:1 (80.) Joker Mario Gomez.

„Ich war gut drauf“, freute sich Shaqiri nach dem Spiel. „Es war ein wunderschöner Abend.“ Und er gibt einen Einblick in das Seelenleben der Mannschaft: „Es ist schwer, sich zu konzentrieren, wenn alle über Barcelona sprechen.“

Letzten Sommer verpflichteten die Bayern Shaqiri vom FC Basel. Kein Rekord-Einkauf wie Martínez für 40 Millionen Euro, kein Transfer mit Stammplatz-Perspektive wie bei Dante und Mandzukic. Einer für die Rotation. Dank seiner Vielseitigkeit kann der offensive Mittelfeldspieler alle drei Positionen besetzen. Zentral, rechts, links. Also die von Kroos/Müller, Robben oder Ribéry.

Nun, da Kroos wegen Muskelbündelrisses bis Saisonende ausfällt und Trainer Jupp Heynckes wettbewerbsübergreifend rotieren lässt, wird Shaqiri immer wichtiger. „Er ist ein herausragender Spieler, mit ihm hat Bayern viele Optionen im Offensivbereich“, lobt Ottmar Hitzfeld, Ex-Bayerncoach und nun Schweizer Nationaltrainer.

Um die Zukunft von Shaqiri unter dem künftigen Bayern-Trainer Pep Guardiola mache sich Hitzfeld „keine Sorgen“, da dieser das „Barcelona-Gen in sich“ habe. Hitzfeld: „Xherdan passt ins System von Guardiola. Der steht auf junge, technisch starke, wendige Spieler. Solche, die perfekt am Ball sind und sich um die eigene Achse drehen. All diese Attribute bringt Xherdan mit.“ Wie gestern bewiesen. Aber ist er schon so gut wie Ribéry? „Shaqiri ist Shaqiri, Ribéry ist Ribéry“ sagte Hoeneß. „Und der ist unerreicht.“

 

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