Podolskis Konkurrent: Kroos
Löw lobt den jungen Bayern-Profi – und der bietet sich selbst für die linke Angriffsseite an
KÖLN Ein altbekanntes Gesicht: jenes mit dem Dauer-Grinsen. Das hatte Lukas Podolski (25) aufgesetzt am Montagmittag, als er sich bereit machte auf dem Podium der DFB-Pressekonferenz für die Fragen der Reporter. Der Rahmen passte: Der Herzenskölner in seiner Stadt, vor dem Länderspiel in seinem Stadion.
Doch von Minute zu Minute wich das Strahlen, Podolski kniff die Augen zusammen, die Angelegenheit wurde ernst. Jede Frage zielte auf seine schwache Leistung beim 1:0 in Belgien ab und darauf, dass sein Stammplatz in Gefahr sei. Ausgerechnet vor seinem 81. Länderspiel, durch das er am Dienstag gegen Aserbaidschan mit der Kölner Legende Wolfgang Overath gleichziehen kann.
„Ich weiß selbst, dass es gegen Belgien nicht optimal lief“, sagte Podolski, „aber wenn ich meine normale Form wieder habe, ist es schwer, an mir vorbeizukommen.“ Dies betonte er, leicht abgewandelt, drei Mal und erinnerte: „Ich habe bei Turnieren und in Länderspielen immer gezeigt, was ich drauf habe.“ Und das soll er nun nicht mehr erreichen?
Für den Ex-Bayern ein Rätsel. Bundestrainer Joachim Löw erwartet mehr. „Lukas hat gegen Belgien nicht in Bestverfassung gespielt, in der zweiten Halbzeit haben die Akzente gefehlt.“ Löw fügte aber hinzu: „Er lebt von seiner Dynamik. Die braucht er. Lukas genießt mein Vertrauen.“ Darf er nur von Beginn an ran, weil es sein Heimspiel ist?
Podolski spürt die Konkurrenz („die gibt es immer“), nennt sie aber nicht beim Namen. Löw schon: „Toni Kroos gefällt mir von seinen spielerischen Fähigkeiten sehr, er ist schon sehr reif.“ Und der Bayern-Profi sagt Podolski nach zehn Länderspielen, meist als Joker, den Kampf an: „Konkurrent ist jeder Spieler, der da spielt, wo ich spielen kann. Es ist kein Geheimnis, dass ich links spielen kann“, sagte Kroos (20) im „kicker“, „wenn man das Gefühl hat, seinen Aufgaben gewachsen zu sein, will man auch spielen.“ ps