Plakat-Aktion: "Sulidarität" für Hoeneß

Münchner Aktivisten starten eine Kampagne pro Uli Hoeneß - trotz der Steuer-Selbstanzeige: "Nicht okay, wie auf ihn eingeschlagen wird."
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"Sulidarität" für Uli Hoeneß: eine Plakat-Aktion Münchner Aktivisten.
Abendzeitung "Sulidarität" für Uli Hoeneß: eine Plakat-Aktion Münchner Aktivisten.

Münchner Aktivisten starten eine Kampagne pro Uli Hoeneß - trotz der Steuer-Selbstanzeige: "Nicht okay, wie auf ihn eingeschlagen wird."

 

München - Der Aufsichtsrat des FC Bayern hat Uli Hoeneß vergangene Woche im Amt bestätigt – die deutschen Fußballfans wünschen sich allerdings dessen Rücktritt: 54 Prozent der Befragten sprachen sich in einer Umfrage des Marktforschungsinstituts "puls" für die Demission des 61-Jährigen aus.

Weitere 29 Prozent waren der Ansicht, Hoeneß solle das Amt wegen seiner Steueraffäre zumindest ruhen lassen. Und nur 17 Prozent sind der Ansicht, der Hoeneß solle im Amt bleiben.

Vor allem in München gibt es aber natürlich auch viele Fürsprecher. Und die bewerkstelligen zum Teil erstaunliche Aktionen: Vor wenigen Tagen tauchten in der Stadt schwarze Plakate auf mit Hoeneß-Kopf und dem Schriftzug "Sulidarität – gute Freunde kann niemand trennen".

Die AZ hat den Urheber der Aktion ausfindig gemacht. "Es ist nicht okay, wie derzeit auf Hoeneß eingeschlagen wird", sagt Stefan Kreutzer. Der 34-Jährige ist Marketing-Manager bei einem Münchner Verlag – und ein großer Hoeneß-Unterstützer.

"Ein paar befreundete Fans und ich waren der Meinung, dass wir ein Statement für Hoeneß abgeben müssen", sagt Kreutzer. "Das geht ja heutzutage schnell: gebaut, gedruckt und dann verteilt."

An die Säbener Straße haben sie "Sulidaritäts"-Plakate geschickt und an die großen Münchner Medien auch, jeweils anonym. "Wer wir sind, ist nicht so wichtig wie die Sache", sagt Kreutzer, im übrigen kein Hardliner aus der Fankurve, sondern gerne auch mal gemäßigter TV-Gucker.

Kreutzer findet die Kritik an Hoeneß überzogen: "Einige schießen da übers Ziel hinaus. Natürlich ist Steuerhinterziehung kein Kavaliersdelikt. Aber im Fall Uli Hoeneß wird ausgeblendet, was er alles geleistet hat, wem er alles geholfen hat." Mit den Plakaten möchten Kreutzer und seine Freunde Hoeneß zeigen, dass es sehr wohl Fans gibt, die "ihm den Rücken stärken".

Denn "niemand kann sich ernsthaft wünschen, dass Hoeneß nicht mehr Präsident ist. Er ist der personifizierte FC Bayern." Zum Champions-League-Finale will Kreutzer wieder Poster verteilen – und vielleicht auch ein paar Plakatflächen in der Stadt buchen.

Beistand für Hoeneß gibt es auch von Günter Netzer: "Ich gehöre nicht zu den besten Freunden von Uli Hoeneß, aber ich benehme mich so", sagte Netzer, "ich bin der Erste, der parat steht. Das ist für mich Ehrensache, ich würde ihn moralisch unterstützen."

 

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