Philipp Lahm: „Uli Hoeneß fehlt mir“
München – Seit 1995, also seit fast 20 Jahren, spielt Philipp Lahm beim FC Bayern. Mit kurzer Unterbrechung aufgrund eines Leihgeschäfts zum VfB Stuttgart. Der Kapitän des FC Bayern kennt den Verein nur mit dem Menschen Uli Hoeneß. Der Ex-Präsident sitzt derzeit noch wegen Steuerhinterziehung eine Gefängnisstrafe in der JVA Landsberg ab. Bayern ohne Uli Hoeneß – für Lahm eine ungewohnte und unangenehme Situation. „Uli Hoeneß fehlt mir“, sagte Lahm im Interview mit der „Bild“.
Ihm – und dem Verein. Anders als Franck Ribéry, der Hoeneß in der Justizvollzugsanstalt besucht hatte, hat Lahm keinen direkten Kontakt zum einstigen Bayern-Patriarchen. „Ich hoffe, dass er bald an die Säbener Straße zurückkehren kann und freue mich dann auf ein ausführliches Gespräch mit ihm“, sagte Lahm. Hoeneß könnte im Januar bereits wieder zum FC Bayern zurückkehren, wenn seinem Gesuch auf Freigänger stattgegeben wird. Er würde dann eine Anstellung in der Jugendabteilung erhalten, wie Bayern-Präsident Karl Hopfner angekündigt hatte.
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Lahm hält Hoeneß' Einfluss auf den FC Bayern weiterhin enorm wertvoll. „Für mich, für uns alle ist es wichtig, dass seine Erfahrung, seine Fußball-Kompetenz und sein Blickwinkel auf den Verein wieder in die Entscheidungen einfließen. Jeder freut sich auf seine Rückkehr“, führte Lahm weiter aus.
Zudem schloss der Weltmeister-Kapitän eine Rückkehr in die DFB-Elf aus. „Das Kapitel Nationalmannschaft ist für mich abgeschlossen“, sagte der 113-malige Nationalspieler. „Ich hatte in der Nationalmannschaft zehn tolle Jahre, durfte Kapitän sein, bin Weltmeister geworden und habe für mich ein Ende gefunden.“ Er werde auch nicht in eineinhalb Jahren „plötzlich auf den EM-Zug aufspringen“. Dennoch wird er auch weiterhin das DFB-Trikot tragen, verriet Lahm, allerdings „nur noch als Fan beim Grillen und Zuschauen“.