Pfiffe gegen Neuer: "Trotzdem den Job machen"

So schlimm wie im vergangenen Jahr war es zwar nicht, aber richtig Spaß hatte Manuel Neuer sicher nicht, als er sich wenige Sekunden vor dem Anpfiff Richtung Arbeitsplatz aufmachte: ins Fußballtor vor der Nordkurve auf Schalke.
Gelsenkirchen - Vor ein paar Jahren hat er hier noch selbst gestanden, als begeisterter Fan der Königsblauen. Nun kam er mal wieder als Keeper des FC Bayern und musste sich erneut ein gellendes Pfeifkonzert gefallen lassen. Und das nicht nur kurz vor Anpfiff, sondern das gesamte Spiel über, bei jedem einzelnen Ballkontakt.
Nach der Partie gab sich der Nationaltorhüter betont unbetont und sagte brav: „Ich Freude mich, die Jungs alle wiederzusehen.“ Und in der Tat hatte er bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte viele Hände zu schütteln: Spieler, Betreuer, Offizielle, alle hatten einen Händedruck und ein paar warme Worte für den Schalker Jung übrig. Nur die Nordkurven-Fans hatten kein Erbarmen und pfiffen, was die Lungen nur so hergaben.
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Neuers Kommentar dazu: „Man registriert das, aber man muss ja trotzdem seinen Job erledigen.“ Das tat er dann auch wie gewohnt makellos und zuverlässig. Immerhin blieben ihm diesmal all die schlimmen Plakate des Vorjahres erspart. Lediglich ein Plakat in der Nordkurve zeigte Neuer in Prostituierten-Anmutung, mit Geldscheinen in den Netzstrümpfen.
Lieber sprach Neuer da schon über das gute Spiel seiner Mannschaft: „In der ersten Hälfte haben wir uns schwergetan. In den letzten 15 Minuten vor der Halbzeit war Schalke am Drücker. Da war ich froh, dass der Nuller stand. Da wären wir fast in Rückstand geraten. Danach waren wir aber auch klar die bessere Mannschaft und haben unsere ganze Klasse ausgespielt.“
Dann hatte es Neuer aber eilig: „Ich muss noch in die Schalker Kabine – mein Bruder will unbedingt das Trikot von Papadopoulos.“
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