Petersen: Noch ein Haus in München

Stürmer Nils Petersen, bisher meist zweite Wahl bei Werder, darf wohl gegen seinen Ex-Klub ran. Die Bayern wollen Bremen keine Kaufoption einräumen
Frank Hellmann |
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"Mein Anspruch ist, Spielpraxis zu sammeln. Darum würde ich gerne schon im Frühjahr des nächsten Jahres wissen, wie es mit mir in München weitergeht und ob man mit mir plant", sagt Nils Petersen.
dpa "Mein Anspruch ist, Spielpraxis zu sammeln. Darum würde ich gerne schon im Frühjahr des nächsten Jahres wissen, wie es mit mir in München weitergeht und ob man mit mir plant", sagt Nils Petersen.

Stürmer Nils Petersen, bisher meist zweite Wahl bei Werder, darf wohl gegen seinen Ex-Klub Bremen ran. Die Bayern wollen Bremen keine Kaufoption einräumen

BREMEN Sie ist über Jahre rund ums Weserstadion der Renner gewesen: die Nummer 24 auf dem Rücken. Weil sie Claudio Pizarro gehörte. Torgarant und Sympathieträger, Identifikationsfigur und Schlitzohr des SV Werder. Und weil die Hanseaten nicht nur zurückhaltende, sondern auch bodenständige Menschen sind, haben viele Werder-Fans kein Problem damit, die Trikots der älteren Jahrgänge weiter zu tragen. Was am Samstag zu dem kuriosen Umstand führen wird, dass der Name Pizarro trotz seines Wechsels zum FC Bayern weiter allgegenwärtig sein wird, und die neuen Jerseys mit der wahren Nummer 24 noch klar in der Minderzahl sind.

Die trägt nämlich ausgerechnet der vom morgigen Gegner aus München entliehene Nils Petersen, der gleich bei seiner Vorstellung die Frage nach dem Vergleich mit seinem Vorgänger so beschied: „Pizarro hat hier Spuren hinterlassen. Ich will hier niemand kopieren." Das Trikot habe er sich ohne Hintergedanken ausgesucht. Petersen, in Wernigerode im Harz (Sachsen-Anhalt) geboren, taugt zwar noch nicht als neuer Publikumsliebling, aber angekommen an der Weser scheint dieser geerdete Profi allemal.

Von den bisherigen fünf Bundesligaspielen hat er drei von Beginn an gemacht, zweimal ist er eingewechselt worden, weil ihm beim Startspiel in Dortmund der Belgier Kevin de Bruyne, zuletzt in Freiburg der Nigerianer Joseph Akpala vorgezogen wurden. Für Petersen spricht die Bilanz: ein Tor (gegen den Bremer Erzrivalen Hamburg) und drei Torvorlagen (zuletzt zwei beim 2:2 gegen Stuttgart). Klubchef Klaus Allofs („Wir hatten schon vor vier Jahren Interesse, als er noch in Jena war") und Cheftrainer Thomas Schaaf („Er fügt sich gut ein") sind zufrieden mit dem 23-Jährigen, der in dem neuen 4-3-3-System als Mittelstürmer eine wichtige Rolle spielt. Petersen gibt die vorne die fleißige Speerspitze und wichtige Anspielstation ab, die mit den Flügelstürmern Eljero Elia und Marko Arnautovic harmonieren soll.

„Meine Fuß sitzt hier lockerer", hat Petersen rasch festgestellt, der seine Referenz als Torschützenkönig der zweiten Liga 2010/2011 beim FC Bayern nur selten unter Beweis stellen durfte. In dem Leihgeschäft mit den Münchnern besitzen die Bremer keine Kaufoption - mit diesem Ansinnen blitzte Allofs ab. Sein Angreifer macht sich darüber aber gar keinen Kopf. „Was nächste Saison passiert, daran denke ich überhaupt nicht", beteuert er. „Jetzt zählen nur Tore für den SV Werder.”

Trotzdem hat er sein Haus in München nicht gekündigt, an der Isar besitzt er einen Vertrag bis 2015. „Ich konnte mich beim ersten Mal nicht durchsetzen. Wenn es zurückgeht, will ich es packen. Werder ist für mich eine gute Adresse; Werder spielt nach vorne, erspielt sich viele Chancen. Die zu nutzen, ist meine Aufgabe.”
Vor diesem Hintergrund zählen für ihn Treffer gegen den alten Arbeitgeber doppelt. Deshalb gilt als ziemlich sicher, dass Schaaf gegen die Bayern wieder Petersen statt Akpala beginnen lässt.

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