Perfekt gekitzelt: Das läuft jetzt besser bei den Bayern

Gegen Gladbach überzeugt der FC Bayern wieder. „Vielleicht unsere beste Saisonleistung“, sagt Rummenigge zu Hälfte eins. Ancelotti: „Ein richtig guter Vortrag.“ Die AZ erklärt, was besser läuft
Julian Buhl |
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Probierte es auch gegen Gladbach gewohnt häufig mit Dribblings: Arjen Robben
dpa Probierte es auch gegen Gladbach gewohnt häufig mit Dribblings: Arjen Robben

Carlo Ancelotti war zufrieden damit, wie sich seine Mannschaft beim 2:0 gegen Gladbach präsentiert hatte. „Die erste Halbzeit war perfekt“, sagte der Trainer des FC Bayern. Sein Team war dabei so aufgetreten, wie man es von den Bayern eben gewohnt ist. Die Mini-Krise, die aus drei sieglosen Spielen (0:1 bei Atlético Madrid, 1:1 gegen Köln und 2:2 in Frankfurt) resultierte, fand nach dem nur teilweise überzeugenden 4:1 gegen Eindhoven nun ihr Ende.

„Es war ein richtig guter Vortrag“, befand Ancelotti. Auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der das Team nach dem Frankfurt-Spiel noch heftig kritisiert hatte („Das war nicht Bayern München“), war angetan. In der ersten Spielhälfte, in der die Bayern ohne ein einziges Foul auskamen, hatte er „vielleicht unsere beste Saisonleistung“ beobachtet. „Da kann man auch mal loben, aber aus Erfahrung nicht zu viel“, sagte Rummenigge. Manchmal müsse man eben „den ein oder anderen Spieler – oder die ganze Mannschaft – ein bisschen kitzeln“. Da, wo der FC Bayern drauf steht, steckt nun auch wieder FC Bayern drin.

Die AZ erklärt, warum:

Einstellung: Am Tag vor dem Spiel gegen Eindhoven beorderte Ancelotti seine Heimschläfer ins Mannschaftshotel. Vor dem Gladbach-Spiel durften die Bayern wieder daheim übernachten. Ancelottis Maßnahme half offenbar dennoch, die Sinne zu schärfen. „Die Spieler sind intelligent. Sie haben ihre Einstellung gegenüber dem Frankfurt-Spiel geändert und sehr gut im Angriff und der Verteidigung agiert“, sagte der Italiener. Taktisch habe man nichts umgestellt, erklärte Mats Hummels: „Das war eher eine Willens- und Umsetzungssache. Heute wollten wir und haben es richtig gemacht.“

Stabilität: Als personifizierte Willenskraft trägt Arturo Vidal natürlich auch zur Verbesserung von Punkt eins entscheidend bei. Bei seiner Startelf-rückkehr nach Verletzungspause gab er dem Team aber vor allem eins: Stabilität. Auch dank ihm und seiner physischen Präsenz beherrschten die Bayern das Mittelfeldzentrum wieder wie zu besten Guardiola-Zeiten. Das gefährliche Gladbacher Konterspiel kam kaum zur Geltung. Xabi Alonso wirkt mit Vidal an seiner Seite deutlich sicherer. Auch die Torgefahr und Kopfballstärke des Chilenen Vidal, die er beim 1:0 demonstrierte, sind wichtige Waffen.

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Flexibilität: Tun die größeren taktischen Freiheiten, die Ancelotti seinen Spielern im Vergleich zu Ex-Coach Pep Guardiola überlässt, den Bayern tatsächlich gut? Wenn Spieler wie Douglas Costa und Arjen Robben sie so nutzen wie gegen Gladbach, dann definitiv. Immer wieder tauchten die beiden Außenstürmer im Zentrum, häufig sogar gemeinsam auf einer Seite auf und sorgten so immer für viele Überraschungsmomente. Kein Zufall, dass Costa, eigentlich linker Flügelspieler, das 2:0 von der rechten Seite aus erzielte.

Außenverteidiger: Unter Ancelotti bleiben die Außenverteidiger in der Offensive auf der Außenbahn und verschieben nicht, wie unter Guardiola, ins Zentrum. Und das zahlt sich aus. Gegen Gladbach bereiteten sowohl David Alaba als auch Rafinha jeweils ein Tor per Flanke vor. Die Außenverteidiger kommen damit bereits auf zwölf Assist in dreizehn Spielen. In der vergangenen Spielzeit waren es insgesamt 14.

Rotation: Ancelotti überraschte gegen Gladbach damit, auf Jérôme Boateng, Philipp Lahm und Thomas Müller zu verzichten. Obwohl alle drei eigentlich über jeden Zweifel erhaben sind, war ihr Fehlen der Mannschaft nicht anzumerken. Lahm stand gar nicht erst im Kader und wurde von Rafinha ebenso gut ersetzt wie Boateng von Javi Martínez. Die funktionierende Rotation und das Einsparen der Kräfte könnte sich vor allem in der Endphase der Saison für die Bayern noch auszahlen.

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