Peretz über Verhältnis zu Bayern-Kollege Mazraoui: "Heute sind wir Freunde"

München - Es war einer der großen Aufreger beim FC Bayern in dieser Hinrunde: Noussair Mazraoui (25) reagierte nach den Angriffen der Hamas auf Israel mit einem pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag - und handelte sich damit einen Rüffel der Münchner Bosse ein.
"Uns allen ist klar: Noch einmal darf so etwas nicht passieren", sagte Präsident Herbert Hainer (69): "Ganz generell gilt: Antisemitismus hat in unserer Welt keinen Platz!" Hainer war es auch, der ein Treffen zwischen dem Marokkaner Mazraoui und Bayerns israelischem Torhüter Daniel Peretz (23) organisierte. Das kam bei Peretz sehr gut an.
Peretz lobt FCB-Vorgehen und Mazraoui-Aussprache
"Der ganze Klub hat das Problem auf eine sehr reife Art und Weise gelöst, wir haben zusammengesessen und geredet", sagte der Keeper nun dem israelischen Sender Sport5. Mazraoui habe ihm erklärt, "wie er die Dinge sieht und warum er tat, was er tat. Er hat sich für alles entschuldigt, was er online gestellt hat", verriet Peretz weiter und ergänzte: "Ich verstand, woher die Dinge, die er veröffentlichte, kamen und warum. Er war sich nicht wirklich bewusst, was er ins Netz gestellt hat. Inzwischen hat er eine Entschuldigung veröffentlicht, und der Klub hat das auch getan. Heute sind wir Freunde."
Peretz möglicherweise vor Leihe im Sommer
Eine positive Entwicklung also in einer äußerst heiklen Angelegenheit. Darüber zeigte sich auch Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) erleichtert. "Daniel Peretz und Noussair Mazraoui sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie verschiedene Kulturen, Hintergründe und Kulturen in einem Fußballklub dieselbe Heimat finden können", sagte Dreesen jüngst auf der Jahreshauptversammlung des Klubs: "Ihr Zeichen für ein friedliches Miteinander und Versöhnung kann nur als vorbildhaft bezeichnet werden." In der Tat.
Übrigens: Peretz und Mazraoui spielen womöglich nur noch bis Sommer in einer Mannschaft. Weil die Torhüter Manuel Neuer (37) und Sven Ulreich (35) vor einer Vertragsverlängerung stehen, könnte Peretz, die Nummer drei der Münchner, verliehen werden.