Peps Bayern: Erster Test gegen Liga-Konkurrenten
Es ist ein sicher willkommener Härtetest: Pep Guardiola und die Alles-Gewinner vom FC Bayern München messen sich in Mönchengladbach erstmals mit der Bundesligakonkurrenz.
Düsseldorf – Spektakulärer hätte es kaum geplant werden können. 20 Tage vor dem Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 9. August müssen sich Startrainer Pep Guardiola und dem Top-Ensemble von der Isar.
Der Premieren-Gradmesser für die Münchner ist indes der Hamburger SV, der Guardiola und Co. an diesem Samstag (18.30 Uhr) im Halbfinale des fünften Telekom Cups in Mönchengladbach herausfordert. Am Sonntag könnte es im Finale (18.30 Uhr) oder in der Begegnung um Platz drei (16.45 Uhr) zur ersten Revanche für das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund kommen.
„Das werden für uns nochmal zwei wichtige Testspiele, und wenn wir schon mal da sind, wollen wir das Ding auch gewinnen. Das ist bei uns immer so“, sagte der genesene Nationalspieler Toni Kroos. Auch die Confed-Cup-Teilnehmer Javi Martínez, Dante und Luis Gustavo, der mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht wird, sind wieder an Deck.
Wie gut sind sie schon drauf, diese bajuwarischen Alles-Gewinner? Das, was bisher war, ist unter der Rubrik Testspielgeplänkel einzuordnen. 4:0 gegen Hansa Rostock, 6:0 gegen Sonnenhof Großaspach, 3:0 gegen Brescia Calcio, 13:0 gegen eine Gaudi-Auswahl – alles sehr respektabel, weil stets ohne Gegentor. Aber Guardiola weiß: „Jetzt kommen stärkere Gegner auf uns zu.“
Der HSV ist gewiss einer. Zumal sich die Hanseaten nach der 2:9-Ligapleite am 30. März in München in der Pflicht sehen, „es diesmal besser zu machen“, wie HSV-Kapitän Rafael van der Vaart die Aufgabe umschreibt. Eigentlich geht es noch um herzlich wenig im Borussia-Park. Sicher, da sind das Renommee und die offene Frage, welcher Verein sich auf die Ehre berufen darf, dem Triple-Sieger möglicherweise eine erste Niederlage zuzufügen.
Die Bayern-Profis sehen den Vierer-Cup am Niederrhein mit dem ersten Halbfinale zwischen Gastgeber Borussia und dem BVB (Samstag/16.45 Uhr) unter einem wichtigen Aspekt, „weil wir schauen können, wo wir stehen“, meinte Daniel van Buyten. Für seinen Kollegen Xherdan Shaqiri ist die Praxis von hoher Bedeutung: „Wir brauchen Spiele, um das zu beherrschen, was wir tagtäglich trainieren.“ Und das tun die Bayern laut Shaqiri „auf Hochtouren, um so schnell wie möglich das einzubringen, was der Trainer möchte“. Und der möchte viel – logisch.
Doch Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl relativiert das Ganze noch. „Pep wird die Bayern auch nicht übers Wasser laufen lassen“, vertraute Eberl dem „Express“ (Freitag) an. Soll heißen: Bangemachen gilt vorerst nicht. Eberl: „Man muss jetzt erstmal arbeiten und dann zeigen, dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind.“ BVB-Sportdirektor Michael Zorc räumte im „Kicker“ ein, dass es ihm ganz recht ist, nicht schon im Telekom-Cup-Halbfinale auf die Münchner zu treffen: „So reizvoll es auch sein mag – dieses Duell gegen die Bayern braucht man nicht 180 Mal im Jahr.“ Und wenn es am Sonntag dazu kommt: „Dann ist es eben so.“ Zorc: „Wäre es aber schon im Halbfinale zu dieser Paarung gekommen, hätten wir vorher wieder eine ganze Woche einen Medienhype erlebt. So ist es deutlich entspannter.“