Pep und der Poet
München - Gerne hätte man die Gesichter von Messi & Co. gesehen, als der Trainer ihnen in der Kabine diese Gedichte vorlas. Lyrik von Miquel Martí i Pol, eine der bedeutendsten Stimmen der katalanischen Literatur, der „Poet der einfachen Leute“, wie er in der Heimat heißt. Für Leben und Arbeit von Pep Guardiola spielt der einst für den Nobelpreis vorgeschlagene Dichter (1929–2003) eine wichtige Rolle. Am 30. Juni liest der Bayern-Coach im Literaturhaus aus Martí i Pols Werken, Motto des Abends: „Der Poet und der Spielmacher“.
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Dass Guardiola, der Sohn eines Maurers, Immanuel Kant und Hermann Hesse liebt, ist bekannt. Schon in seiner aktiven Zeit galt er als Intellektueller, als Komponist, Poet und Philosoph, als „der Spieler, der liest“. Oft hat er das Gespräch mit Martí i Pol gesucht, Briefe geschrieben, sich mit ihm ausgetauscht, über das Leben, das Spiel und die Kraft der Phantasie, die einen Sieg oft erst möglich macht. Den zweiten Gedichtband widmete Martí i Pol Guardiola und dessen Frau.
Schon vor drei Jahren las der Fußballtrainer aus Martí i Pols Werk, vor rund tausend Zuschauern in Barcelona. Als Barça-Coach diskutierte er mit seinen Spielern über Literatur, Musik und Mode, wollte bei ihnen die Fähigkeit zum selbstständigen Denken entwickeln.
Die Idee zum Lese-Abend hat Literaturhaus-Chef Reinhard G. Wittmann schon im Kopf, seit Guardiola beim FC Bayern anheuerte. Um eine solche Literatur bekannt zu machen, brauche man eben eine gewisse Prominenz, heißt es vom Salvatorplatz. In Kooperation mit dem Institut Ramon Llull und dem Goethe-Institut lädt man nun zu einer Veranstaltung in katalanischer und deutscher Sprache mit Übersetzung. Julià Florit vom Institut Ramon Llull sagt: „Pep Guardiola ist ein sehr guter Botschafter für Katalonien.“
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