Pep: "Ich habe großen Respekt vor Benfica“

Im besten Fall bleiben Pep Guardiola und dem FC Bayern noch 13 Spiele in dieser Saison – inklusive Champions-League-Finale. Zuerst geht’s gegen Benfica Lissabon. „Dafür lebst du als Fußballer“.
von  Patrick Strasser
Treffen in der Champions League heute auf Benfica Lissabon: Die Profis des FC Bayern, die hier im Spiel gegen Juventus Turin jubeln.
Treffen in der Champions League heute auf Benfica Lissabon: Die Profis des FC Bayern, die hier im Spiel gegen Juventus Turin jubeln. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Von nun an gilt’s. Ab jetzt, mit dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon am Dienstag (20.45 Uhr, Sky live), beginnt für den FC Bayern die letzte Etappe der Saison. Im Eishockey oder Basketball wären es die Playoffs, es geht um Alles oder Nichts. Im Grunde gliedert sich der Rest einer Saison in Sommer-Vorbereitung, Hinrunde, Winter-Vorbereitung, Beginn der Rückrunde.

„Wir kommen nun in unsere letzte Phase“, nennt Pep Guardiola die Monate April und Mai. Es sind auch seine Schicksalsmonate. Seine letzten acht Wochen beim FC Bayern, im Idealfall sind es noch 13 Partien – wenn man das Pokalfinale in Berlin (21. Mai) und das Endspiel um den Henkelpott in Mailand eine Woche später erreicht. Dazu sechs in der Bundesliga. Peps wilde 13 – der Anfang wird gegen die „Adler“ aus Lissabon gemacht.

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„Das ist eine gute Mannschaft, sie sind unter den besten Acht in Europa – da kommt man nicht irgendwie hin“, sagte Philipp Lahm. Der Kapitän meinte: „Wir sind der Favorit. Und wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir weiterkommen.“ Daran zweifelt niemand. Jeder rechnet damit, dass ab dieser Woche fünf englische Wochen anstehen, mit den Viertelfinal-Duellen gegen Benfica innerhalb von neun Tagen, dem Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen (19.4.) sowie den avisierten Halbfinals in der Königsklasse (letzte April- und erste Mai-Woche). Es stehen an: die härtesten Wochen der Saison. „Dafür lebst du als Fußballer“, sagt Arjen Robben, der sich momentan ziemlich tot fühlen muss – außer Gefecht wegen seiner Adduktorenprobleme.

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Rückblick: Auch in seinen ersten beiden Jahren startete Guardiola in den April mit der Aussicht auf das Triple. 2014 hatte er bereits die Meisterschaft durch ein 3:1 bei Hertha BSC eingesackt, am 27. Spieltag! Der erste März-Meister der Bundesliga-Historie. In der Champions League scheiterte man, im Rückspiel krachend an Real Madrid – 0:4 zu Hause.

Das DFB-Pokal-Finale gewann man mit einem wahren Kraftakt gegen Borussia Dortmund, 2:0 nach Verlängerung. 2015 wurde man Couch-Meister, als die Wolfsburger in Gladbach verloren – das war am 25. April, einen Monat später als im Vorjahr. Es sollte der einzige Titel bleiben: In der Champions League scheiterte man, im Hinspiel krachend beim FC Barcelona – 0:3. Das Pokalfinale verwehrte der BVB den Bayern durch den Triumph im Elfmeterschießen im Halbfinale.

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Gegen Benfica bestreitet Guardiola sein 150. Pflichtspiel als Bayern-Trainer. Seine Bilanz bis dato: 115 Siege, 14 Unentschieden und 20 Niederlagen. „Wir müssen das Spiel kontrollieren, natürlich auch Tore schießen – und so wenig wie möglich kassieren“, lautet der Plan des Spaniers für das Hinspiel. Der 45-Jährige weiter: „Sie haben eine super Organisation. Die Viererkette arbeitet, wie ich es lange nicht gesehen habe. Ich habe großen Respekt vor Benfica.“

„Es sieht auch bei Boateng wieder ganz gut aus“

 

In der Bundesliga hat Bayern aktuell fünf Punkte Vorsprung auf Dortmund, aber gegenüber dem letzten Jahr einen großen Vorteil. Guardiola hat mehr Auswahl. Vor Jahresfrist fehlten neben Robben auch Franck Ribéry, Javi Martínez und David Alaba langfristig. Jérôme Boateng dürfte demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, lediglich Holger Badstuber wird bis Saisonende sicher fehlen. „Es ist wichtig, dass die Spieler jetzt wieder zurück sind. Es sieht ja auch bei Boateng wieder ganz gut aus“, erklärte Rummenigge. Der Vorstandsboss freut sich auf „die wichtigsten zwei Monate des Jahres“. Rummenigge formulierte die heiße Phase, die „wilde 13“ so: „Nach monatelangem Büffeln stehen nun endlich die Prüfungen an.“ Na dann: toi, toi, toi!

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