Pep Guardiola und die sieben Unverzichtbaren

Von Neuer bis Ribéry: Mehrere Triple-Sieger fehlten bei der Pleite gegen Dortmund. Die AZ zeigt, welcher Bayer warum wie wichtig ist – und wer nicht zu ersetzen.
München - Demnächst soll es ein Gespräch geben zwischen Pep Guardiola signalisiert, mit mir sprechen zu wollen”, erzählte der Triplesieger-Trainer am Wochenende.
Wäre sicher hilfreich. So könnte Guardiola neben dem Video-Studium aller Bayern-Spiele seit Januar 2013 Insider-Infos erhalten. Auf Fragen wie: Wer ist besonders wichtig für das Gefüge, den Zusammenhalt des Teams? Auf wen ist Verlass beim FC Bayern? Wer treibt an bei Rückständen? Wer bäumt sich auf, wer knickt ein?
Und vor allem: Wen kann man ohne Substanz- und Qualitätsverlust mal rauslassen zur Schonung?
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Nach dem 2:4 im Supercup in Dortmund hatte Heynckes zur Analyse gesagt: „Den Bayern fehlten fünf Spieler, die im Champions-League-Finale gegen Dortmund auf dem Platz gestanden hatten.” Damit verriet der 68-Jährige, wie er die Hierarchie sah und sieht, welche Spieler austauschbar sind und welche nicht.
Die AZ hat eine Top-7-Rangliste der Unverzichtbaren erstellt – inklusive Ausblick auf die nahe Zukunft, die nun Pep Guardiola bestimmt.
1. Manuel Neuer:
Der Torhüter hat sich zu einem Führungsspieler entwickelt, den Sportvorstand Matthias Sammer stets in einem Atemzug mit den Kapitänen nennt. Sportlich steht sein Können außer Frage, der Nationalkeeper hat die Klasse, Ausstrahlung und Winner-Mentalität, die dem soliden Stellvertreter Tom Starke auf höchstem Niveau fehlt – zu sehen in Dortmund. Würde Neuer länger ausfallen, nein, nicht auszudenken.
2. Philipp Lahm:
Der Kapitän ist „der beste Außenverteidiger der Welt”. Sagte kürzlich Guardiola, der Lahm nur deshalb in Testspielen ins rechte Mittelfeld steckte, weil Lahm multi-tasking und anpassungsfähig ist. Rechts hinten ist er die perfekte Absicherung für die Offensiven, nach vorne flankt und passt keiner präziser. In Dortmund bereitete er beide Robben-Treffer vor. Sein Ersatz wäre Rafinha, weniger als eine 1-B-Lösung.
3. Franck Ribéry:
Seine Absenz beim BVB fiel auf, keiner kann mit Tempo-Dribblings solche Löcher in die gegnerische Abwehr reißen. Ribéry ist dank des Champions-League-Sieges ein heißer Kandidat auf die Wahl zum Weltfußballer, doch Guardiola hat für seine Position ein Überangebot an Stars: Robben, Shaqiri, Götze.
4. Bastian Schweinsteiger:
Wie sehr Bayern wankt, wenn der frisch gekührte „Fußballer des Jahres” fehlt, zeigte sich als er in der vorletzten Saison über Monate verletzt war. Doch was hat Pep mit ihm vor? Schweinsteigers favorisierte Rolle ist die des Sechsers, doch da spielt erstmal Neuzugang Thiago, Peps Wunschspieler. Wird interessant.
5. Thomas Müller:
Unverzichtbar, weil er ein unkalkulierbares Element für die Gegner ist – egal, wo er auf dem Platz auftaucht. Erzielte entscheidende Tore in der letzten Saison.
6. Dante:
Unumstrittener Abwehr-Chef des Triple-Siegers. Fehlt er, müssen Van Buyten/Boateng ran – nicht die sicherste Variante der Innenverteidigung. Noch ist nicht klar, wie Pep mit Dante plant.
7.Javi Martínez:
Noch ohne Einsatz wegen Trainingsrückstands. Der Spanier war der stabilisierende Faktor des letzten Jahres. Doch wo bringt ihn der neue Coach? Wirklich in der Abwehr?